Stachel gegen Schwarz-Gelb

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. August 2009

Schwarz-Gelb ist für Deutschlands obersten Gewerkschafter die Farbe der politischen Bedrohung nach der Bundestagswahl Ende September. Auf die Abwehr von Schwarz-Gelb haben die Gewerkschaften ihre Wahlkampfhilfe ausgerichtet. Sie sehen durch eine solche Koalition Arbeitnehmerrechte in Gefahr. (...) Die Debatte um eine Ausweitung des Mindestlohns wird weitergehen - sollte Schwarz-Gelb an die Regierung kommen, jedoch wohl nur als Oppositionsforderung, wie die Gewerkschaften befürchten. Sommer (...) hat noch weitere Pfeile im Köcher, die in einer Zeit zunehmender Arbeitslosigkeit auch einer konservativen Regierung in den Pelz stechen können: die verlängerte Zahlung des Arbeitslosengeldes, die Verbesserung der Hartz-IV-Leistungen, die Verlängerung der staatlich geförderten "Altersteilzeit mit 67".


Angemessen statt abgespeist

Hamburger Abendblatt, 1. September 2009

Die Deutsche Post kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. (...) Jetzt will der Konzern seinen Beschäftigten die tariflich fixierte Tariferhöhung zum Dezember nicht bezahlen. Solche selbstherrlichen Verstöße gegen geltende Verträge und Gewohnheiten sind nicht akzeptabel. Mit diesem rigiden Sparkurs muss Schluss sein. (...) Solange echte Konkurrenz fehlt, muss die Post wenigstens guten Service bieten, der die hohen Portokosten rechtfertigt. Guter Service geht am besten mit zufriedenen Mitarbeitern, die angemessen entlohnt, statt mit Mindestlöhnen abgespeist zu werden.


Auf den Plan gerufen

Deutschlandfunk, 2. September 2009

„Also, das finde ich eine vernünftige Geste, trotzdem bleibt die Tatsache, dass jemand, der ein halbes Jahr arbeitet, ein Unternehmen verlässt wegen Erfolglosigkeit (...) und dafür 15 Millionen bekommt, da (...) ist in der Vertragsgestaltung was nicht in Ordnung. (...) Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Managerverträge bestimmten Regeln unterworfen werden (...)." Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane zur Ankündigung des ehemaligen Arcandor-Chefs Karl-Gerhard Eick, von seiner Abfindung fünf Millionen Euro zu spenden.