In Sachsen entsteht ein neues Hochschulkonzept. Hauptautor ist wohl der Finanzminister. ver.di will nicht nur wissen, was im Entwurf steht, sondern will sich in die Diskussion einmischen. Deshalb lud der Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landesbezirkes am 21. Januar zu einer wissenschaftspolitischen Konferenz in die Leipziger Uni ein.

Sabine Freifrau von Schorlemer, Wissenschafts- und Kunstministerin, stellte erstmals das Konzept der für Sachsen geplanten Wissenschaftsräume vor. Und sie eröffnete ihren Vortrag mit der Aufzählung der in Zukunft für die Hochschulen nicht mehr zur Verfügung stehenden Gelder aus Europa, von der Bundesregierung und den Haushaltskürzungen im Freistaat selbst: So bleibt es auch bei den Stellenkürzungen bis 2020. Es wird drei Wissenschaftsräume geben, und die Universitäten in Chemnitz, Dresden und Leipzig bilden die Zentren. Wissenschaftsraum heißt, eine Hochschule ist in einer Region mit dem Gesellschafts- und Wirtschaftsgefüge verknüpft. Dadurch sollen die drei großen Universitäten in Sachsen ihr Potenzial sichtbar machen, Kooperationen entwickeln oder mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie mit der regionalen Wirtschaft vertiefen, Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten und ihre Profile schärfen.

Es heißt aber auch, so Ministerin von Schorlemer, dass es eine Abstimmung der Studiengänge geben wird, dass übergreifende Verwaltungseinrichtungen entstehen werden. Kooperationen soll es geben bei den Fremdsprachen, Informationstechnologien und Bibliotheken.

Welche Einflussnahme von Studierenden, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Hochschulen und deren Interessenvertretern überhaupt noch möglich sein wird, muss schnellstens geklärt werden, denn die Planung ist im Ministerium bereits fortgeschritten. Mit dieser Veranstaltung hat ver.di eine Plattform geboten, Informationen auszutauschen, ins Gespräch zu kommen und auch Forderungen der Beschäftigten und Studierenden in das Ministerium zu tragen. Btr

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