Joy Denalane: Maureen | Diese Frau kann sich nicht entscheiden. Nach ihrem deutschsprachigen Debüt Manami und dem englischen Born & Raised singt Joy Denalane auf ihrem dritten Album nun wieder Deutsch. Auch musikalisch kehrt die Berlinerin zu ihren Wurzeln zurück, denn Maureen studiert leidenschaftlich Inhalte und Klangbild des klassischen Soul. Über elegant schleichenden Rhythmen und flotten Bläsern singt Denalane so intensiv wie überzeugend von Lust und Leid, von Aufopferung und Selbstaufgabe. Die erste Single Niemand erinnert gar an den politischen Soul der späten Sechziger und ruft auf zu sozialem Engagement und Eigenverantwortung. „Niemand wird tun, was wir nicht tun“, heißt es im Refrain, gesungen von Max Herre. Mit dem Freundeskreis-Sänger und Vater ihrer beiden Kinder ist Denalane nun nach mehrjähriger Trennung wieder zusammen. Da kann sich jemand eben nicht entscheiden. to

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The Baseballs: Strings’n’Stripes | Die Oma mag Ted Herold, aber die Enkelin mag Lady Gaga. The Baseballs lösen das Problem, indem sie den Gaga-Song Paparazzi ganz im Sinne der deutschen Rock’n’Roll-Legende interpretieren: mit Doo-Wop-Chören, einem rollenden Rockabilly-Rhythmus und frisch frisierten Tollen. Auf ihrem zweiten Album Strings’n’Stripes wenden die drei Berliner exakt jenes Erfolgsrezept an, das ihr Debüt Strike! zu einem überraschenden Erfolg in ganz Europa befördert hat: Ganz neue und etwas ältere Hits werden nicht nur in das Klanggewand der 50er-Jahre überführt, sondern zum Soundtrack für eine heile Welt, die so niemals existiert hat. Diesmal dienen die Melodien von Katy Perry, der Backstreet Boys, Uncle Cracker oder 50 Cent dazu, Schlager zu garnieren, die einen Traum von Amerika reproduzieren, der so ungebrochen ist, als wäre das Land der unbegrenzten Möglichkeiten erst vergangenen Freitag entdeckt worden. Aber so viel Traum Backstreet darf sein, es ist schließlich nur Musik. Und die ist extrem tanzbar, gnadenlos unterhaltsam und trägt vor allem generationenübergreifend zum Familienfrieden bei. to

CD, WARNER