Wie willst du leben?

DGB-JUGEND-INITIATIVE | Ausgebildet und jetzt? Wie es nach der Schule oder der abgeschlossenen Ausbildung weitergeht, ist für viele junge Menschen alles andere als klar. Unsicherheit ist das bestimmende Lebensgefühl der Unter-30-Jährigen. Und die Jugend ist davon überzeugt, dass sich etwas ändern muss. Doch wo soll es hingehen? Diese Frage hat die Gewerkschaftsjugend im Deutschen Gewerkschaftsbund aufgenommen und im Februar die Initiative "Wie willst du leben?" gestartet. Auf einer Internetplattform können Jugendliche und junge Erwachsene Antworten zu den drei Themenbereichen Bildung, Arbeit und Freiheit geben. Die gleichen Fragen stellen aktive Gewerkschaftsjugendliche Auszubildenden an Berufsschulen. Die Gewerkschaftsjugend will mit vielen jungen Menschen in einen Dialog treten und vor allem auch Jugendliche erreichen, die bislang keinen Zugang zu Gewerkschaften haben. Denn darum geht es auch: Über den gewerkschaftlichen Tellerrand blicken und die Vernetzung mit anderen sozialen Bewegungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und kleinen Basisgruppen vorantreiben. "Wie willst du leben?" will die junge Generation aktivieren, sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen. Das Potential dafür ist vorhanden. Laut aktuellen Studien sind 60 Prozent der Jugendlichen bereit, sich an Protestaktionen zu beteiligen.

www.wie-willst-du-leben.de


Die Codes der Jugend

PROTESTBEWEGUNGEN | Der Protest von unten regt sich wieder. Meist sind viele junge Leute dabei, gleich ob in Stuttgart, Spanien oder in Nordafrika. Sie zeigen, dass politischer Protest etwas verändern kann. René Rudolf, Ringo Bischoff und Eric Leiderer - alle hauptamtlich in der gewerkschaftlichen Jugendarbeit tätig - haben in ihrem Buch Aufsätze zusammengestellt, die an verschiedenen Beispielen deutlich machen, wie politischer Protest funktioniert. Sie haben Autor/innen gewonnen, die aus europäischen Ländern berichten, wie der Protest gelaufen ist, an welche Themen er rührt und mit welchen Mitteln die Jugendlichen Aufmerksamkeit gewinnen. Unterschiede werden deutlich, aber auch Gemeinsamkeiten. Als ein Fazit fordert der DBG-Bundesjugendsekretär René Rudolf, dass sich auch die Gewerkschaften weiter wandeln müssen: "Wandeln hin zu einer offenen Organisationskultur, die Interesse und Neugier zeigt an den Codes der jungen Generation und auch temporäre Beteiligung ermöglicht." hla

René Rudolf, Ringo Bischoff, Eric Leiderer (Hrsg.): Protest, Bewegung, Umbruch. Von der Stellvertreter- zur Basisdemokratie, VSA-Verlag, Hamburg, 184 Seiten, 12,80 Euro, ISBN: 978-3899654486, www.protest-bewegung-umbruch.de