Zwei Kollegen aus Hessen und Thüringen reisten nach Barcelona und Bologna. Vor Betrieben in Offenbach, Gießen und Marburg fanden Ansprachen statt. Und in Kassel, Wiesbaden und Frankfurt demonstrierten hunderte Beschäftigte, um ihre Solidarität mit den Streikenden in Südeuropa unter Beweis zu stellen. Dort waren Millionen Menschen teils 24 Stunden in den Ausstand getreten.

Vor rund 200 Teilnehmer/innen am Frankfurter Gewerkschaftshaus sagte Horst Koch-Panzner vom DGB: "Statt Europa kaputt zu sparen, brauchen wir solidarische Krisenlösungen und gemeinsame Anstrengungen für Beschäftigung. Wir weisen entschieden alle Versuche zurück, unsere Kolleginnen und Kollegen in Spanien, Portugal und in anderen Ländern für die Krise verantwortlich zu machen." Schuld an der Krise seien die Banken und eine willfährige Politik, so Koch-Panzner. Und weiter: "Nur wenn wir über Ländergrenzen hinweg zusammenhalten, können wir die unzumutbaren Sozialkürzungen und den Abbau der Arbeitnehmerrechte stoppen. Hier bei uns und anderswo."

In Frankfurt wie auch in Kassel sprach Claudia Wildner von der italienischen Gewerkschaft CGIL aus der hessischen Partnerregion Emilia-Romana. In Kassel demonstrierten 400 vor dem Rathaus. "Historisch einmalig finden gleichzeitig Streiks in Spanien, Portugal, Griechenland und Italien gegen Einschnitte ins Sozialsystem und Angriffe auf Arbeitnehmerrechte statt. Wir wollen an diesem Tag Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen demonstrieren", so Michael Rudolph vom DGB Kassel.

Am 10. Dezember heißt es wieder Umfairteilen

Spontan ging es weiter zum örtlichen Kino Cinestar, wo die Beschäftigten in der "Mission Tarifvertrag" mehrere Tage in Folge streikten. Für den 10. Dezember wird wiederum vor dem Rathaus in Kassel unter dem Motto "Umfairteilen" eine Kundgebung stattfinden. Im Vordergrund steht dann das Problem, welche sozialen Kosten es mit sich brächte, wenn die verschuldete Stadt unter das hessische Schutzschild für Kommunen schlüpfen sollte. reb