Osnabrück setzt wieder auf Eigenbetriebe

Niedersachsen-Bremen - Vor 50 Personalräten sowie Kommunalpolitikern und Bürgern hat die Stadtverwaltung Osnabrück ein Bekenntnis zur kommunalen Dienstleistung abgelegt. Die Stadt werde keine weiteren Privatisierungen vornehmen, weil sie einerseits auf die Erträge der Eigenbetriebe angewiesen sei, andererseits Qualität und Tariftreue gewährleisten wolle. Nach 25 Jahren der Deregulierung und des Verkaufs öffentlicher Einrichtungen habe sich die öffentliche Meinung gewandelt, so der Kämmerer. In Umfragen hätten sich drei Viertel der Bürger gegen weitere Privatisierungen ausgesprochen. Viele wünschten sogar die Rückkehr von Versorgungseinrichtungen unter das kommunale Dach. Die Fusion des früheren Grünflächenamtes, des Abfallwirtschaftsbetriebs und der Friedhofsverwaltung zum Osnabrücker Service Betrieb (OSB), einem Eigenbetrieb, stehe für Wirtschaftlichkeit und Qualität.


Kampf um Arbeitsplätze bei "walter services"

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen - Im Zuge des Insolvenzverfahrens bei "walter services", dem hierzulande zweitgrößten Callcenter-Dienstanbieter, werden die Callcenter in Dresden, Halle und Suhl ab dem 1. April vom Marktführer "arvato" per Betriebsübergang übernommen. An allen drei Standorten wurde Personal abgebaut. In Dresden und Halle sind die meisten Kolleg/innen in anderen Callcentern untergekommen. In Magdeburg sollen für 700 Beschäftigte Transfergesellschaften eingerichtet werden. Bundesweit geht es insgesamt um 6 000 Arbeitsplätze.


Zynisch: Erst Stunden rauf, dann Belegschaft reduzieren

Hessen - Die Kasseler Druckerei Dierichs, wo unter anderem die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) gedruckt wird, verlangt von ihren Beschäftigten zu akzeptieren, dass die Wochenarbeitszeit künftig von 35 Stunden ohne Lohnausgleich auf 40 Stunden erhöht und die Belegschaft um rund 15 Prozent reduziert wird. Gleichzeitig ist das Unternehmen am 1. Februar von der bisherigen tarifgebundenen Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband in eine sogenannte "Mitgliedschaft ohne Tarifbindung" (OT) gewechselt. Die Druckerei mit 170 Beschäftigten erzielt nach Angaben von ver.di gute Gewinne und sei gut ausgelastet. Offenbar zur weiteren Gewinnmaximierung betreibe die Geschäftsführung ein unverantwortliches und zynisches Geschäft mit der Angst der Beschäftigten vor dem Verlust der Arbeitsplätze.


Jetzt streiken auch die Drucker für mehr Geld

Hessen - Nach den Redakteur/innen des Verlagshauses Frankfurter Societäts-Medien (Frankfurter Neue Presse) haben Ende Februar auch die Beschäftigten der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) und deren Tochterfirma WVD in Mörfelden die Arbeit niedergelegt. Sie bekräftigen mit ihrem Warnstreik die ver.di-Forderung nach einer Lohnerhöhung um 5,5 Prozent bei einem Jahr Laufzeit. In der Societäts-Druckerei werden unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau gedruckt