Griechenland - Mit einem Generalstreik wehrten sich Betroffene der seit vier Jahren umgesetzten Sparpolitik am 9. April gegen weitere Lohn- und Rentenkürzungen. An dem von den beiden Gewerkschaftsdachverbänden GSEE (private Wirtschaft) und ADEDY (öffentlicher Dienst) ausgerufenen Arbeitskampf nahmen auch alle Branchengewerkschaften des öffentlichen Dienstes teil. Deswegen fielen für einen Tag landesweit alle Fähr- und Zugverbindungen aus, blieben Behörden, Bankfilialen und viele Schulen geschlossen. Krankenhäuser und Apotheken arbeiteten im Notbetrieb. Um über die Streiks berichten zu können, hatten die Gewerkschaften in den Medien ihre Streiks vorgezogen und die Arbeit schon am Vortag ruhen lassen. Die Streikenden forderten vor allem die Rücknahme zehntausender Entlassungen im öffentlichen Dienst, ein Ende der Lohn- und Rentenkürzungen und den Wiederaufbau des Sozialstaates.


Globales Unternehmen entlässt Gewerkschafter

Türkei - Das Schweizer Unternehmen Georg Fischer, das in 32 Ländern 14.000 Menschen beschäftigt, lehnt in der Türkei Verhandlungen mit der Gewerkschaft ab, obwohl mehr als die Hälfte der dort Beschäftigten Mitglied der Gewerkschaft Lastik-Is sind. Die Unternehmensleitung versucht, die Gewerkschaft zu zerschlagen, indem sie die Beschäftigten in Einzelgesprächen auffordert, ihre Mitgliedschaft zu beenden. Wenn sie dazu nicht bereit sind, wird ihnen als "Ruhestörer" gekündigt. 37 Gewerkschafter sind bereits entlassen worden. Die globale Gewerkschaft IndustriALL ruft zu einer Kampagne gegen die antigewerkschaftlichen Aktionen auf.

www.labourstartcampaigns.net


Landesweiter Streik für 25 Prozent höheren Mindestlohn

Paraguay - Mehrere zehntausend Menschen sind Ende März in Paraguay dem Aufruf zum Generalstreik gefolgt, dem ersten seit zwei Jahrzehnten. Zur Hauptkundgebung vor dem Parlament versammelten sich mehr als 20.000 Menschen, viele davon aus entfernten Regionen. Die Proteste verliefen friedlich. Organisiert wurde der landesweite Streik von Paraguays größter Arbeitergewerkschaft CUT (Central Unitaria de Trabajadores de Paraguay) und der Bauernorganisation FNC (Federación Nacional Campesina). Auch Schüler- und Studentenverbände sowie weitere Gewerkschaften und soziale Organisationen haben sich dem Ausstand angeschlossen. Er richtete sich gegen die neoliberale Politik der seit 2013 amtierenden Regierung Horacio Cartes und die drohende Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen. Die Arbeiter fordern zudem eine Anhebung des Mindestlohns um 25 Prozent. Die Studierenden setzen sich seit Wochen für eine Reduzierung der Busfahrpreise ein.


Amazon-Aktive bei ihren Kolleg/innen in Frankreich

Deutschland/Frankreich - Ende März hat eine Delegation von Amazon-Beschäftigten aus Bad Hersfeld streikende Kolleg/innen in Frankreich besucht, um sie zu unterstützen. Gegen die permanente Überwachung, niedrige Löhne und Arbeitsdruck wehren sich nicht nur die Amazon-Beschäftigten in Deutschland, sondern auch in Frankreich und anderen Ländern. Das Unternehmen lehnt es jedoch ab, nach einer Lösung im Tarifstreit zu suchen. ver.di und die Beschäftigten in Deutschland fordern die rechtliche Bindung an die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Auch nach zahlreichen Streiks und Protestaktionen verweigert Amazon das. ver.di TV hat die deutsche Delegation nach Frankreich begleitet und trotz der Verbote des Sicherheitspersonals einen Film über die Reise gedreht.

www.ver.di.de/verditv


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