Tanja Hauch

Ende November trafen sich 130 Delegierte und Gäste zur Konferenz des ver.di-Bezirks Frankfurt und Region im Gewerkschaftshaus. Es galt, ein umfangreiches Programm zu bewältigen. Auf der Tagesordnung standen schwergewichtige Themen. In einer Stellungnahme des Landesleiters Jürgen Bothner ging es um den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit. Die Haltung von ver.di lautet: Tarifeinheit ist ein hohes Gut. Sie muss im Betrieb durch gewerkschaftliche Überzeugungsarbeit hergestellt werden. Tarifverträge sichern existentiell die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten. Sie sichern soziale und demokratische Rechte.

Dass es hier noch einiges zu tun gibt, zeigt sich auch in Frankfurt. Die Stadt zahlt in vielen ausgegliederten Betrieben und Vereinen nicht nach Tarif. Davon sind mehr als 5000 Beschäftigte betroffen. Gesetzliche Eingriffe in die Tarifhoheit aber bergen Gefahren für das unabhängige Handeln der Gewerkschaften, besonders für das uneingeschränkte Streikrecht. Und hier geht es an die Substanz.

Auf der Bezirkskonferenz fand auch ein Generationenwechsel statt. Die bisherige Vorsitzende trat aus Altergründen nicht mehr an. Neu ins Amt gewählt wurde Tanja Hauch, 40-jährige Chemielaborantin bei Mainova. Sie stellte sich so vor: "Gewerkschaftsarbeit in ihren vielfältigen Formen - seien es Streiks, das Engagement in Tarifthemen oder sich kollektiv für gesellschaftspolitische Themen stark zu machen - bereitet mir seit vielen Jahren Freude und es zeigen mir Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, wie wichtig dieser tägliche Einsatz ist. Im Bezirksvorstand Frankfurt und Region möchte ich mich noch stärker engagieren. Ich möchte meine Gewerkschaft auch in der Öffentlichkeit repräsentieren, als Frankfurterin, als Frau, und mir sind Solidarität und Gleichbehandlung sehr wichtig, in meiner Stadt, aber auch in unserem Bezirk."

Als Stellvertreter wurde der Post-Betriebsrat Tiny Hobbs im Amt bestätigt. Außerdem wurde der 36-köpfige Bezirksvorstand neu gewählt. Die ehrenamtlichen Vorstände gestalten bei ver.di maßgeblich die gewerkschaftlichen Inhalte. reb