Auf dem Projekttag – sich erst ein Bild machen und dann urteilen

Mit ihrem neuen Projekttag zum Thema Flucht und Asyl haben die ver.di Jugend und die hauptamtlichen Jugendsekretäre gemeinsam mit der DGB-Jugend und dem regionalen Energieversorger enviaM ein sehr aktuelles Konzept entwickelt. Damit gehen sie vor allem in Berufsschulen, Betriebe und Dienststellen. Der Arbeits- und Ausbildungsplatz ist für die meisten jungen Leute auch der Ort, an dem sie am ehesten gesellschaftliche Themen diskutieren, wo ihre Meinung geprägt wird und sie in der Regel den Zugang zur Gesellschaft der Erwachsenen bekommen. Oft wird aber auf Basis unvollständiger Informationen bzw. aus falschen Annahmen heraus geurteilt, und es entstehen Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund und gegen Flüchtlinge.

"Asyl, Integration, Zuwanderung - diese Begriffe werden oft vermischt. Wir wollen Wissen vermitteln, Zusammenhänge erklären, über Politik und Medien diskutieren. Auch darüber nachdenken, warum Menschen fliehen und ihre Heimat aufgeben", beschreibt Landesjugendsekretär Daniel Herold das Anliegen des Projekttages. "Es ist wichtig, die Jugendlichen für diese Themen zu sensibilisieren, aufzuklären und ihre Urteilsbildung zu unterstützen. Während des Projekttages erleben sie auch einen Perspektivenwechsel, vollziehen auch mal geografisch die Fluchtwege nach." Sie könnten lernen, mit Fakten, Wissen und Argumenten dem Populismus und den Vorurteilen entgegenzutreten.

Das Projekt besteht aus drei Workshop-Modulen mit den Themen: Zuwanderung, Flucht und Fluchtursachen, Asyl und Integration in Deutschland. Es geht auch um Kritik an Politik und Medien, an Formen des latenten Rassismus, und es zeigt Möglichkeiten von zivilgesellschaftlichem Engagement in Betrieb und persönlichem Umfeld auf. Im Ergebnis soll es für die Teilnehmer/innen möglich sein, das Asylsystem zu durchschauen, ihre menschenrechtliche Position zu stärken, ihren kritischen Sichtweisen Raum zu geben, zu kanalisieren und zu diskutieren. Der Projekttag für politische Bildung von jungen Gewerkschaftern als Trainer für Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen ist erfolgreich gestartet, und Nachfragen gibt es schon über den Landesbezirk hinaus. - Anfragen und Kontakt: daniel@herold@verdi.de http://jugend-sat.verdi.de