Engagement gefordert im Kampf um Gleichheit

Roswitha Mühle und Margitta Grischke, beide ehemals bei Schlecker beschäftigt, besuchten Kolleginnen bei Netto in Pirna-Copitz

Alle Jahre wieder im März gibt es zwei Tage, an denen sich der Blick schärft für die Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen: zum einen den Internationalen Frauentag und zum anderen den Equal Pay Day. "Mit unserer Präsenz wollen wir darauf hinweisen, dass zur Durchsetzung von Chancengleichheit von Frauen und Männern betriebliche Regelungen herbeimüssen", sagt Annett Kannenberg-Bode, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Sachsen-Anhalt-Nord.

So sind auch in diesem Jahr am 8. März etwa in Salzwedel (Altmark) Kolleginnen und Kollegen des Ortsvereins mit 430 Nelken ins Krankenhaus und ins Landratsamt gegangen, um den Frauen im Beruf Aufmerksamkeit und Dank zu widmen. Es geht nicht zuletzt um die eigenständige Existenzsicherung der Frauen oder um die Frage, ob und wie der digitale Wandel Frauen neue und/ oder bessere Chancen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt bieten kann, weil sie Familie und Beruf besser miteinander verbinden können.

In Pirna (bei Dresden) besuchten Mitglieder des Ortsvereins Frauen, die in den Netto-Märkten arbeiten. Hier ist das Problem der unfreiwilligen Teilzeitarbeit besonders gravierend. Geringe Verdienste, Teilzeit und Befristung sind Armutsfallen für Frauen, vor allem im Rentenalter.

Insgesamt betrachtet verdienen Frauen noch immer 21 Prozent weniger als Männer. Das wollen die ver.di-Aktiven ins Bewusstsein rufen und vor allem, dass sie sich engagieren müssen, um ihre Arbeits- und Lebensbedingungen auch selbst zu gestalten. Der Ortsverein Pirna und der Fachbereich Einzelhandel in Dresden bieten dafür Veranstaltungen an.