Anlässlich des Kinostarts verlosen wir 5 x 2 Freikarten über unsere Facebook-Seite und 5 x die gleichnanmige Romanvorlage von Maylis de Kerangal, wenn ihr uns eine Postkarte an: ver.di publik, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Stichwort: Organspende, schickt.

Simon ist jung. Er ist verliebt. Und er liebt das Meer. Aus dem warmen Bett seiner Freundin springt er aus dem Fenster hinaus auf sein Fahrrad und rast in den beginnenden Tag hinein. Es ist ein kalter Tag, Simons letzter Tag. Er wird ihn nur angeschlossen an eine Herz-Lungen-Maschine überleben. Obwohl überleben das falsche Wort ist. Ein junger Arzt wird mit seinen Eltern über seinen Hirntod sprechen. Und darüber, dass seine Organe dennoch anderes Leben retten könnten. Die Lebenden reparieren ist ein eindringlicher Film. In vielen kleinen Szenen reiht er Geschichten über das Leben und das Sterben an einem einzigen Tag aneinander. Erzählt von einem Leben, das endet, und eines, das weitergehen darf. Weil Simons Eltern am Ende sein Herz spenden, für eine Transplantation frei geben, was ihnen fast das Herz bricht. Für den Chefarzt der Unfallklinik ist das Alltagsgeschäft, er findet für einen Moment Ruhe auf einer Matratze in seinem Büro. Der junge Arzt sucht Ablenkung in einem Video über einen trillernden Stieglitz. Als eine Krankenpflegerin wissen will, warum er das gucke, antwortet er: "Der soll menschliche Gefühle haben." Es klingt so, als habe er Angst, sein Mitgefühl könnte ihm abhanden kommen. Die Kamera fühlt dabei immer mit, ist wie in einem Kammerspiel nah an den Handelnden. Auch an Claire, der Mutter von zwei erwachsenen Söhnen, die Simons Herz im fernen Paris bekommen wird. Die Kamera ist dabei, wie es abends in der Organspende-Zentrale über einen Datencheck den Weg zu ihr findet. In einer Kühlbox. Kalt lässt dieser Film niemanden. Petra Welzel

R.: Katell Quillévéré, D.: Tahar Rahim, Emmanuelle Seigner, Anne Dorval, Bouli Lanners u.a., 103 Min., Kinostart 7.12.2017