2018 will die Deutsche Post die Anzahl der Ausbildungsplätze im Bereich Kurier- , Express- und Postdienste halbieren. Dabei ist Nachwuchs dringend nötig, auch für Stuttgart und die Region.

Bundesweit sollen bei der Deutschen Post im kommenden Jahr 750 duale Ausbildungsplätze als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (FKEP) wegfallen, daran hält der Vorstand der AG fest. 2017 gab es noch 1.400 Plätze, und auf jeden davon kamen im Schnitt fünf Bewerbungen. Die eingesparten Ausbildungsstellen sollen nach Ankündigung der Post durch das Angebot eines Abschlusses als "Zertifizierter Zusteller" ersetzt werden. Die Zertifizierung dauert 100 Tage und wird berufsbegleitend erfolgen.

Es liegt auf der Hand, dass eine solche Zertifizierung im Schnelldurchlauf qualitativ keineswegs mit der dualen Ausbildung gleichgesetzt werden kann. Benjamin Böhme ist Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei der Deutschen Post Niederlassung Brief Stuttgart. Er weiß, was die duale Ausbildung auszeichnet: "Die Ausbildung ist auch deutlich attraktiver, um junge Menschen für die Post zu gewinnen. Zum Beispiel können Azubis nach drei Jahren Ausbildung und Abschlussprüfung noch einen höheren Bildungsabschluss bekommen. Hauptschüler erhalten so noch den Realschulabschluss." Dabei sucht die Deutsche Post händeringend nach neuem Personal. Auch in der Niederlassung Brief Stuttgart ist der Altersdurchschnitt hoch. "Wir brauchen dringend neue und gut qualifizierte Fachkräfte. Wir brauchen duale Ausbildungsplätze, verbunden mit reellen Übernahmeperspektiven, das wäre eine echte Zukunftsinitiative," sagt Benjamin Böhme.