Gerd Kästel

Mit einem Festakt würdigte der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow (Die Linke), am 11. Januar 2018 fünf herausragende Persönlichkeiten, die durch ihr ehrenamtliches Wirken für die Gemeinschaft überdurchschnittliches geleistet haben. Sie erhielten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Unter den Geehrten ist auch ver.di-Mitglied Gerd Kästel (57) aus Gera, den wir herzlich zu dieser Ehrung beglückwünschen.

Kästel hat eine Lebensphilosophie und die lautet: Bau dir dein eigenes Netzwerk. Aus Erfahrungen heraus ist er zu einem Netzwerker geworden - beruflich und ehrenamtlich. Mit 18 Jahren hatte er einen Motorradunfall, und aus einer harmlosen Unterschenkelfraktur folgte für ihn nach Falschbehandlung ein langer Leidensweg. Nach einer Oberschenkelamputation und mit einem Handicap im linken Arm ist Gerd Kästel heute vielfältig engagiert und setzt seine vielen Ideen in die Tat um.

Im Klinikum Gera wurde er Sozialarbeiter, Suchtkrankenhelfer, Personalsachbearbeiter, Betriebsrat und Schwerbehindertenvertrauensmann. Sein beruflicher Schwerpunkt ist heute die Sozialberatung für die Stadt und Krankenhäuser zu Fragen um medizinische Schadensfälle und das Schwerbehindertenrecht. Für Berufsförderungswerke steht er für Fragen zum Umfeld von Amputierten zur Verfügung.

Aus den eigenen Erfahrungen heraus ist er nicht nur Ratgeber für Betroffene, sondern er erbringt für sie auch Leistungen. Er pflegt Kontakte zu Ärzten und Orthopädietechnikern, um vor allem die Nachsorge für Amputierte und die Entwicklung und Versorgung mit Hilfsmitteln optimal zu gestalten.