Riester-Verträge sind zu teuer

Seit mehr als 15 Jahren wird von der Politik empfohlen, eine Riester-Rente abzuschließen, um im Alter die Lücken schließen zu können, die durch die Absenkung der gesetzlichen Rente entstehen. Investieren Arbeitnehmer/innen und Azubis mindestens vier Prozent ihres rentenversicherungspflichtigen Einkommens in den sogenannten Riester-Vertrag, werden sie staatlich gefördert.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Verträge jetzt erneut unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Verträge sind - bis auf wenige Ausnahmen - zu teuer. Dazu haben sie die Wertminderung der Riesterrente durch Kosten ermittelt, die die Versicherer abziehen. Im Extremfall lagen sie um das Fünffache höher als der Satz, den die Bundesregierung in ihrem Alterssicherungsbericht in Ansatz bringt. Das Fazit des vzbv: Im Markt würden Versicherungsprodukte angeboten, "die die Erwartungen der Politik an kosteneffiziente Angebote zur kapitalgedeckten Altersvorsorge nicht erfüllen".

Für seine Untersuchung hatte der vzbv die Produktblätter angebotener Produkte untersucht. Seit Beginn vergangenen Jahres müssen die Anbieter dort die Verbraucher/innen darüber aufklären, welche Wertminderung durch Kosten bei den Riester-Verträgen angenommen wird. Damit wollte die Bundesregierung die Kosten transparenter machen. Der Markt solle sich damit selbst regulieren und letztlich zu einer Kostensenkung bei Riester-Produkten führen. Die Kosten deckeln wollte die Regierung allerdings nicht.

Als Konsequenz aus seiner Untersuchung fordert der vzbv ein Basisprodukt für die Altersvorsorge. "Es soll Verbrauchern die Möglichkeit bieten, eine einfache und kosteneffiziente kapitalgedeckte Altersvorsorge aufzubauen", heißt es dazu in einer Pressemitteilung des vzbv.

pm

Kommentar Seite 15