Leserbriefe Titel „Gut gemacht!“, ver.di publik 3_2018

Großes Lob an unsere Gewerkschaft, toller Erfolg für 30 Monate, hier bleibt für jeden etwas mehr übrig, wenn auch an der Laufzeit von 30 Monaten rumgenörgelt wird. Als die Ergebnisse der Verhandlungen veröffentlicht wurden, dachte ich mir spontan, gut, dass du bei ver.di bist. Dieser Erfolg sollte ein Anreiz für alle, im ÖD, im öffentlichen Dienst Beschäftigten sein, endlich bei einer Gewerkschaft dabei zu sein, um mitzureden und entscheiden zu können. Es geht um Solidarität, großartige Gesellschaft und gemeinsame Stärke zeigen. Nur in einer geräumigen Organisation werden wir noch stärker und kämpfen für die guten Arbeitsbedingungen des ÖD, und zwar für alle! Ohne ver.di kein Tarifvertrag, keine Tariferhöhungen, keine 30 Tage Urlaub, keine Bildungszeit usw. Wir schaffen das, aber nur mit Dir!

Tino Goltz, Rot am See


Thema „Der Wurm im angebissenen Apfel“, ver.di publik 3_2018

Bei dem Artikel wird es mir fast schlecht. Wenn die Apple-Läden in Deutschland als mittelständisches Unternehmen gelten, warum kann nicht einfach auf diese verzichtet werden? Dies ist eher ein Gedanke als eine Frage, weil ja – leider – der Konsumwunsch gewinnt.

Patricia Dietrich, Nürnberg


Kommentar „Falsche Zahlen – falsche Sichtweise“, ver.di publik 3_2018

Einen sehr starken Kommentar hat der Medien-Altmeister Henrik Müller da geschrieben.

Seine Kernaussage kann von uns Gewerkschafter/innen nicht oft genug in die Debatte gebracht werden: „Nicht das Arbeitslosengeld II ist zu hoch, sondern die Löhne in vielen Bereichen sind zu niedrig, auch der gesetzliche Mindestlohn.“ Eine Ergänzung erlaube ich mir an dieser Stelle: Diese Niedriglohnsituation in Deutschland führt dazu, dass die deutsche Exportwalze sich (fast) über die ganze Erde ergießt und einige Länder (Griechenland, Portugal...) schon in tiefe Krisen gebracht hat.

Das macht den Kampf der Gewerkschaften um bessere Tarife umso wichtiger. Profitieren vom „Exportweltmeister“ Deutschland tun die „normalen“ Arbeitnehmer/innen nämlich nicht! Im Gegenteil – auf sie wartet in vielen Fällen Altersarmut!

Dr. Johannes M. Becker, Friedensforscher, Marburg


Thema „ver.di spricht viele Sprachen“, ver.di publik 3_2018

Schön, aber anfangen sollten wir doch mit unserer eigenen Sprache. Auf S. 7 heißt es in einem Untertitel: „Die Berliner Airline hat nun auch seinen Stuttgarter Beschäftigten gekündigt.“ Nun, „die Berliner Airline“ ist weiblich. Insofern muss es „ihren Stuttgarter Beschäftigten“ heißen. Liebe Grüße,

Hartmut Lück, per E-Mail(Das kann wohl nur die Hitze gewesen sein. Die Red.)


Brennpunkt „Das ist doch alles krank“, ver.di publik 3_2018

Anders als Krankenpfleger und Krankenschwestern können Angehörige von Patient/innen keine Arbeit in der Klinik verlieren. Darum wäre es besser, wenn sie den dafür Verantwortlichen im Landtag, im Landkreis oder der Kommune ordentlich Feuer unterm Allerwertesten machen würden. Selbst seine Angehörigen – in der Klinik – pflegen, ist keine Lösung, die Klinik-Leitung lacht sich doch ins Fäustchen. So etwas habe ich in der Klinik Sachsenhausen in Frankfurt im Herbst 2001 am Sterbebett meines Vaters erlebt: Die Frau des Bettnachbarn pflegte jeden Tag ihren Mann!

Es wäre besser, wenn Angehörige der ver.di beitreten würden und auch bei Demonstrationen von Klinikpersonal teilnähmen.Vielleicht ändert sich dann etwas.

Ingrid Schneider, per E-Mail


Zum Leserbrief von Gerta Stecher und Klaudia Krull, ver.di publik 3_2018

Die Leserbriefe von Frau Klaudia Krull und Gerta Stecher zum Thema „Frauen schreiben Geschichte“ sind absolute Spitze. Besser kann man es einfach nicht formulieren! Jetzt weiß ich endlich, warum die DDR – vor allem für die Frauen – ein „Unrechtsstaat“ war! Ich wünsche mir sehr viel mehr solcher ver.di-Mitglieder.

Axel Storm, per E-Mail

Ganz besonders recht geben muss ich Klaudia Krull und Gerta Stecher, die kritisieren, dass ver.di publik unterschlägt – ich vermute mal, nicht aus böser Absicht – dass es in der DDR schon viel, viel eher die Gleichberechtigung gab, dass die DDR-Frauen alle arbeiten konnten, durften, wollten und nicht den Ehemann fragen mussten! Diese DDR-Frauen haben nun auch zum großen Teil eine bessere Rente – gegenüber den Wessi-Frauen, die sich a) ihre Rentenanwartschaften bei Heirat auszahlen ließen und b) sich auf die zu erwartende Rente des Ehemannes verließen!

Aber wehe, es kam zur Scheidung. Dann standen die Frauen vor dem Nichts!

Selbst ich, als Ossi-Wessi – ich bin seit 1968 von Leipzig nach Duisburg übergesiedelt – vergesse manchmal, dass die Geschichte Deutschlands nun eine zusammengeschweißte ist – aus Ost und West. Ich stelle vielfach fest, es wird unterschlagen. Es wird immer nur „Wessi“ berichtet. Und unsere ver.di publik ist so unsensibel und hat das auch noch nicht gelernt. Ich hoffe, ab sofort wird das besser!

Ingeborg Lay-Ruder, per E-mail


Thema „Wettrüsten und Wirtschaftskrieg“, ver.di publik allgemein

Europa muss sich zur Vermeidung eines Blutbades dem Kesseltreiben gegen den Iran widersetzen. Und es muss sich von dem gefährlichen Dogma lösen, dass das Heil nur im Wirtschaftswachstum und in der Erschließung immer neuer Märkte liege. Als Exportweltmeister kann Deutschland Abstriche beim Export in die USA verkraften, notfalls mit Kurzarbeit und staatlichen Hilfen für die betroffenen Wirtschaftszweige, wie schon in der Wirtschaftskrise 2008. Zudem verschuldet unser Exportüberschuss andere Länder. Beginnt der Schuldenturm zu kippen, werden Länder geknechtet und gepfändet. So musste Griechenland einen Teil seiner Bevölkerung ins Armenhaus schicken und Flughäfen und anderes an deutsche Unternehmen verkaufen.

Exportüberschuss stellt auch einen Export von Arbeitslosigkeit dar, der andere Länder destabilisiert. Unsere gegenwärtige, den Interessen der Konzerne dienende Politik bedeutet also Wirtschaftskrieg gegen arme Länder.

Hans Oette, Neuenstadt


Thema „Den Vogel abgeschossen“, ver.di publik 2_2018

Vielen Dank für Euren guten Artikel zu Erwin Rüddels Aufforderung an Pflegekräfte, sich ihr Elend einfach schönzureden. Der Artikel hat mich so erschüttert, dass ich ihn mit einem Brief an Rüddel geschickt habe, damit er die Chance hat, sich zu informieren und klüger zu werden.

Heike Ruppender, per E-Mail


Thema „Mindestlohn“, ver.di publik allgemein

Wie kann sich die Bundesregierung so tölpelhaft von den Zeitungsverlegern über den Tisch ziehen lassen. Haben die Zeitungsausträger es nicht auch verdient, den Mindestlohn mit vollem Rentenbeitrag zu bekommen? Denn schließlich sind sie bei Wind, Sturm und Glatteis unterwegs und oftmals wurde noch nicht mal gestreut, das habe ich auch erlebt. Sollen sie doch an ihrer Gier ersticken!

Henriette Banscher, Germersheim


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