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Cartoon: Kittyhawk

ver.di hat in diesem Jahr einen historischen Tariferfolg erzielt: Ab dem 1. Januar 2019 erhalten die betrieblich-schulischen Auszubildenden an Krankenhäusern und Universitätskliniken von Ländern und Kommunen erstmals in der Geschichte unseres Landes eine Ausbildungsvergütung. Dafür haben sich die Auszubildenden gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft beharrlich eingesetzt. Im ersten Ausbildungsjahr wird es 965,24 Euro, im zweiten 1.025,30 und im dritten 1.122,03 Euro geben. Ihre Vergütung steigt somit von null auf 1.000. Bislang waren Auszubildende etwa zu Medizinisch-Technischen-Assistenten oder auch Physiotherapeuten in den Praxisphasen ihrer Ausbildung monatelang ohne Vergütung auf den Stationen eingesetzt – und mussten wegen des Personalmangels in den Krankenhäusern dabei nur zu oft gar die Arbeiten von Fachkräften übernehmen. Dass es ab dem neuen Jahr nun endlich eine Ausbildungsvergütung gibt, festgeschrieben in einem Tarifvertrag, das ist den aktiven Auszubildenden zu danken, die in diesem Frühjahr mit ver.di in den Streik gezogen sind – und gezeigt haben: Gewerkschaft lohnt sich!

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Frank Bsirske ist der Vorsitzende von ver.diFoto: Kay Herschelmann

Auch in der Auseinandersetzung beim Billigflieger Ryanair haben die Beschäftigten in diesem Jahr schon viel erreicht. Der Arbeitgeber Ryanair, dessen Geschäftsprinzipien mit den Stichworten Lohndumping, Verweigerung von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Druck auf die Beschäftigen zu beschreiben ist, ein Arbeitgeber, der noch vor wenigen Monaten nicht bereit war, mit Gewerkschaften auch nur zu sprechen und sie als „Idioten“ beschimpft hat, dieser Arbeitgeber hat nun doch mit uns verhandeln müssen. Weil die Kolleg*innen Druck gemacht haben, in den Streik gegangen sind. Zum Jahresende nun sind wir auf dem Weg zu einem Tarifvertrag, zu besseren und gesicherten Lohn- und Arbeitsbedingungen. Und mit der Entschlossenheit der streikbereiten Beschäftigten im Rücken hat ver.di auch eine andere Initiative ans Ziel gebracht: Das fliegende Personal in den Luftfahrtgesellschaften darf künftig einen Betriebsrat wählen, das hat der Bundestag jetzt per Gesetzesänderung festgelegt. Auch das ist ein großer Erfolg. Gewerkschaft lohnt sich.

Und Erfolge wollen und müssen wir uns gemeinsam auch im nächsten Jahr erkämpfen. Für eine neue Sicherheit der Arbeit. Für die Stärkung der Tarifbindung, für sichere Löhne und gute Arbeit. Damit mehr Fairness statt bloßer Druck am Arbeitsmarkt herrscht. Wir brauchen die Stärkung der Tarifbindung, damit flächendeckend auskömmliche Löhne gelten und eine Rente erreicht werden kann, die ein Alter in Würde erlaubt. Dafür gilt es, den Druck aufrechtzuerhalten. Gemeinsam können wir mehr erreichen als jede*r für sich alleine. Darum Gewerkschaft. Sie lohnt sich.