Nach den ersten fünf Minuten hat man das Gefühl, bereits einen vollständigen Film gesehen zu haben, so nervenaufreibend startet das Geschehen um die Geschichte der ersten Mondlandung. Neil Armstrong (Ryan Gosling) ist noch Testpilot für Kampfflugzeuge und hat es ein wenig übertrieben mit der Höhe. Sein Flieger stößt fast an die Erdatmosphäre und droht ins All hinaus katapultiert zu werden – auf Nimmerwieder- sehen. Schon in dieser Szene wird überdeutlich, in was für Blechkisten damals die Grenzen des Möglichen in der Flugtechnik ausgereizt wurden. Die Astronauten trennt vom Universum nicht mehr als dünnes Aluminium, zusammengehalten von dicken Schraubenmuttern, gesteuert mit einer Rechenleistung, die heute von einem einfachen iPhone weit übertroffen wird. Leider nicht ins Bild gesetzt werden die „hidden figures“ – die schwarzen Mathematikerinnen, die diese Rechenleistung erst ermöglicht hatten. Statt dessen konzentriert sich der Regisseur (La La Land) auf das sinnliche Erleben der Raumfahrt: Der Sound spielt eine zweite Hauptrolle und macht den Stress der Pioniere der Raumfahrt erlebbar.Die verrauschte Kommunikation mit dem Kommandozentrum in Houston, das Knarren, Knirschen und Kreischen des Materials von Kapsel und Landefähre vermischt sich zu einer fulminaten Geräuschkulisse, die ihre eigene Geschichte erzählt. Von Angst, unterdrückter Panik bei gleichzeitiger Konzentration und Handlungsfähigkeit, alles kurz vor dem Bersten. Auch der Tod Amstrongs zweijähriger Tochter spielt eine Rolle. Das verkitscht die Story, bietet aber auch die Chance, einen Mann zu zeigen, der bitterlich weint – lautlos im Weltraum. Bodenhaftung erfährt Armstrong durch seine Frau. Sie zwingt ihn dazu, den Söhnen gefälligst selbst zu sagen, dass er vom Mond vielleicht nicht zurückkehrt, statt ihr diese undankbare Aufgabe zu überlassen.

Dass die drei Astronauten es am Ende tatsächlich geschafft haben, in ihren Rappelkisten zur Erde zurückzufinden, grenzt noch heute an ein Wunder. Wir verlosen 3 DVDs für die Antwort auf die Frage: Wie hieß der zweite Mann auf dem Mond? Schicken Sie uns eine Postkarte an ver.di publik, Stichwort Mond, Paula-Thiede-Ufer 10 in 10179 Berlin oder per E-Mail an: redaktion.publik@verdi.de