Anfang Juli gab es für die Münchner Kolleg*innen von Ziemann, einem Unternehmen mit Schwerpunkt auf Sicherheits- sowie Geld- und Wertdiensten, gleich zwei Überraschungen an einem Tag. Als die Frühschicht eintraf, hatten die ver.di-Aktiven schon eine Urlaubslandschaft aufgebaut. Dort gab es viel zu entdecken. Zum Beispiel einen Kurzfilm darüber, wie der Urlaub von Gewerkschafter*innen erstritten worden war. Und natürlich ging es auch darum, den nichtorganisierten Kolleg*innen zu zeigen, was man gemeinsam mit der Gewerkschaft erreichen kann.

Am Nachmittag schauten die Kolleg*innen verblüfft, als sie von ihren Touren in den Betriebshof bogen. Direkt im Eingangsbereich brutzelte schon das Essen auf den Grills, Bierbänke luden zum Verweilen ein. Mit dieser kleinen Aktion wollte der ver.di-Fachbereich Besondere Dienstleistungen die Kolleg*innen anerkennen, die im Januar gestreikt hatten. Seinerzeit war in der bundesweiten Lohntarifrunde im Geld- und Wertdienst eine Einigung in weite Ferne gerückt. Vor allem bei der Angleichung der Löhne, den ver.di-Forderungen nach einer Erhöhung der Löhne um mindestens 1,50 Euro pro Stunde und dem Verzicht auf Nullmonate hatten die Arbeitgeber auf stur geschaltet.

Deshalb legten Anfang Januar bundesweit die Kolleg*innen im Geld- und Wertdienst die Arbeit für ganze drei Tage nieder. Auch in München beteiligten sich viele an den Streiks. So waren neben den „Ziemännern“ auch zahlreiche Kolleg*innen von Prosegur und GSB beteiligt. Dank der großen Beteiligung konnte ver.di im Endergebnis eine Lohnerhöhung von bis zu 17,1 Prozent durchsetzen. Als kleines Dankeschön gab es für ver.di-Kolleg*innen nun was vom Grill. Der neue Gewerkschaftssekretär Roman Martynez nutzte die Gelegenheit, sich persönlich bei den Beschäftigten vorzustellen. Denn natürlich gibt es auch in den nächsten Tarifrunden viel zu tun – da kann eine kleine Stärkung nicht schaden. Maren Ulbrich