Hessen – Mit Ausnahme der oberen Gehaltsgruppen sind die Löhne für die Beschäftigten im hessischen privaten Wach-und Sicherheitsgewerbe ab sofort allgemeinverbindlich. Die Allgemeingültigkeit tritt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft. Die Tariferhöhung wird damit voll erfasst. Das heißt, dass auch die Beschäftigten, deren Arbeitgeber nicht im Bundesverband der deutschen Sicherheitswirtschaft BDSW Mitglied sind, Anspruch auf den Tariflohn haben. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, diesen Lohn zu bezahlen, Beschäftigte können mögliche Differenzen rückwirkend einfordern. Der Tarifvertrag, den ver.di und BDSW im November vergangenen Jahres abgeschlossen haben, sieht für die 23.000 Beschäftigten eine Erhöhung in zwei Stufen vor, gestaffelt nach Berufszweigen. Das Plus beträgt insgesamt mindestens 3,8 Prozent pro Jahr.

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Da hieß die Antwort: Streik

München – Die Kolleg*innen von der Münchner Verkehrsgesellschaft, Mvg, können kämpfen. In der diesjährigen Lohnrunde wollte die Geschäftsführung einen 30-monatigen Tarifabschluss erreichen. Damit hätte sie die schlechtere Bezahlung der MVG-Beschäftigten, die seit 2011 neu eingestellt sind, auf Jahre festgeschrieben. Die Antwort lautete: Streik am 9. Juli. Der Druck brachte ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann, vor allem die Laufzeit des Abschlusses bis 31. August 2020. Neben Einkommenserhöhungen zwischen 130 und 150 Euro gibt es zahlreiche weitere Verbesserungen.


Mit Streik am Beckenrand

Hamburg – Sie sorgen für Sicherheit und Sauberkeit im Schwimmbad, bringen Kindern und Erwachsenen das Schwimmen bei und beraten bei der Kursauswahl: Die Beschäftigten von Bäderland Hamburg sind Allrounder. Doch es brauchte sechs Verhandlungsrunden und einen Streik, bis die Beschäftigten mit Unterstützung von ver.di jetzt einen guten Tarifvertrag abschließen konnten. Laut diesem erhalten die Beschäftigten, besonders in den unteren Gehaltsstufen, eine deutliche Gehaltssteigerung. Von Juni 2019 an werden monatlich 130 Euro mehr gezahlt. Ab Juni 2020 gibt es noch einmal 2,8 Prozent mehr, mindestens aber 75 Euro. Die Erhöhung enthält eine Wahlmöglichkeit: Teile der zweiten Erhöhung können in bis zu drei zusätzliche Urlaubstage umgewandelt werden. Die Jahressonderzahlung erhöht sich in zwei Schritten um 300 auf insgesamt 900 Euro. Und auch die Bereitschaft des Arbeitgebers, Regelungen zum Home-Office zu vereinbaren, ist nun tarifiert.


Künftig auf kommunalem Niveau

Baden-Württemberg – Die Mitarbeiter*innen der m&i-Fachklinken Hohenurach werden künftig auf dem gleichen Niveau wie die Beschäftigten in den kommunalen Krankenhäusern bezahlt werden. ver.di konnte mit der m&i-Klinikgruppe Enzensberg, der Konzernmutter der Bad Uracher Kliniken, einen entsprechenden Tarifabschluss erzielen. Der neue Tarifvertrag bei den Fachkliniken Hohenurach beinhaltet lineare Gehaltssteigerungen, eine neue Eingruppierungssystematik und das Angleichen der Berufsgruppen in Service und Küche, die in den letzten sechs Jahren nach einer abgeschmolzenen Tabelle entlohnt wurden. Insgesamt wurde über eine Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung im Gesamtvolumen von 7,5 Prozent erreicht.