Wir sind drin! Wer die Kongressanträge digital nutzte, bekam ein solches Hütchen für den Tisch

Wie neue Technologien und Künstliche Intelligenz, KI, sinnvoll eingesetzt werden können, hat der 5. ver.di-Bundeskongress selbst gezeigt. Erstmals standen allen Delegierten sämtliche Anträge und Unterlagen digital zur Verfügung. Und sie standen nicht nur auf einer geschützten Plattform bereit, sondern wurden auch in Sekundenschnelle aktualisiert. So schnell kommt schreibend niemand mit. Und auch keine Druckerei, wenn die zigste kleine Änderung in eine Formulierung während der Antragsdebatten hinzugefügt wird.

Dass die Digitalisierung und KI sehr hilfreich und arbeitsentlastend sein können, hatte vor der Antragsberatung zum Block D, Digitalisierung in Arbeitswelt und Gesellschaft, schon Matthias Peissner vom Fraunhofer Institut für anwendungsorientierte Forschung in seinem Einführungsreferat deutlich gemacht. Einer stichprobenartigen Umfrage seines Instituts zufolge glaubten zwar 90 Prozent der Befragten, dass KI in Zukunft den Menschen die Arbeit ab-, beziehungsweise wegnehme. Tatsächlich wird sich die Arbeitswelt so verändern, dass es anders kommen wird: „Roboter ersetzen in der Zukunft den fehlenden Menschen“, so Peissner. Und darüber hinaus würden sich die Anforderungsprofile für Beschäftigte ändern, und zwar massiv. Aber nicht nur die Beschäftigten müssten sich qualifizieren, sondern auch die Unternehmen müssten sich für die Veränderungen fit machen. Darin konnten ihm die Delegierten des Bundeskongresses gut folgen.

Was ver.di fordert

Generell fordert ver.di, dass KI ethischen, demokratischen und sozialen Standards entsprechen muss. Sie muss transparent und nachweislich jederzeit beherrschbar sein. Bevor KI eingesetzt wird, muss verbindlich geprüft werden, ob das Gefahren mit sich bringt. Gefährdungen durch KI sind verbindlich von vornherein auszuschließen. Es müssen mehr sozial abgesicherte Arbeitsplätze geschaffen, als durch KI abgebaut werden – Arbeit muss gerecht verteilt werden.Die wichtigste Voraussetzung bleibt bei allem: Die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen müssen so früh wie möglich schon in die KI-Einführung und -Gestaltung eingebunden werden. Petra Welzel