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Fusi/Fotogramma/ROPI

Italiens Sardinen

Nicht zu unterschätzen ist seit Ende vergangenen Jahres die Kraft der Sardinen. Als sich im November 2019 in Italien der Rechtsaußenpolitiker, ehemalige Innenminister und Parteisekretär der Lega-Nord, Matteo Salvini, mit seinen Anhängern zur Auftaktveranstaltung seines Wahlkampfes 2020 in der Stadthalle von Bologna breitmachen wollte, da machte sich die neue Sardinen-Bewegung breiter.

Erscheint zuhauf und stellt euch ganz eng zusammen, so lautet die einfache Grundidee der als Flashmob gestarteten Graswurzelbewegung. Es sollten sich mehr Menschen auf dem Platz vor der Halle versammeln als die knapp 6.000 Menschen, die die Halle fasst. Und das klappte von Anfang an. Tausende Italiener*innen kamen herbeigeströmt, viele hatten sich Sardinen-Schilder gebastelt, standen eng beisammen und stachen Salvinis Versammlung zahlenmäßig weit aus.

Schnell machten in den sozialen Medien Videos die Runde, auf denen zu hören ist, wie die anti- faschistischen Sardinen erst in Bologna, später auch in Florenz (Foto), Rom, Mailand und Turin gemeinsam das Lied italienischer Partisanen Bella Ciao singen und damit weltweit Gänsehaut verursachten.