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Die ver.di Jugend trifft sich onlineFoto: ver.di

"Wenn wir uns nicht in Präsenz treffen können, machen wir's eben digital." Mit diesem Motto haben die Ehren- und Hauptamtlichen der ver.di Jugend in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (SAT) den Corona-Lockdowns getrotzt und das Beste daraus gemacht. Eine der Herausforderungen war, welche Formate überhaupt in den virtuellen Raum verlegt werden können. Zudem galt es auszutesten, was von Mitgliedern und Aktiven, aber auch von betrieblichen Gremien angenommen wird.

Im neuen digitalen Format

Als neues Projekt in der Bildungsarbeit sollte das Bildungsfestival in SAT durchstarten. Geplant war ein gemeinsames Wochenende im Bildungszentrum mit bunten Workshops und Austausch. Doch Corona kam dazwischen. Eine komplette Absage kam aber nicht in Frage und so gab es stattdessen digitale Workshops zu den Themen Tarifpolitik, Gesellschaftspolitik, Arbeitszeit und Klimaretter Öffentlicher Personennahverkehr.

Dass es sich durchaus lohnt, digitale Angebote unter ein Thema zu stellen und dabei (gewerkschafts-)politischen Input und persönlichen Austausch zu verbinden, zeigten auch weitere Mitgliederangebote in den Bezirken. So veranstaltete die ver.di Jugend SAT eine Reihe neuer Formate wie etwa online-Corona-Sprechstunden für Auszubildende und junge Beschäftigte. Auf positive Resonanz stieß auch die digitale Begrüßung der Neumitglieder in den Bezirken. Im Vorhinein hatten die Teilnehmenden per Post kleine Geschenkepakete mit ver.di-Artikeln bekommen.

Auch digitale Gremiensitzungen mit den jungen Aktiven haben sich mittlerweile etabliert, ebenso Spieleabende mit den Online-Gesellschaftsspielen "skribble.io", "Stadt-Land-Fluss" oder "Among Us". So konnte in den Zeiten, in denen die Kontakte beschränkt werden mussten, der persönliche Draht zwischen den Mitgliedern und innerhalb der Gremien erhalten bleiben.

Und auch in der betrieblichen Arbeit wurden Angebote für Jugend- und Auszubildendenvertretungen, die JAVen, in den virtuellen Raum verlegt. Digitale Sitzungen der JAVen gehören nun zum Alltag. Und noch weitere Zusatzangebote konnten digitalisiert werden. So gibt es neben regelmäßigen JAV-Sprechstunden, beispielsweise zum Austausch über die Arbeit von Interessenvertretungen während der Pandemie, auch 90-minütige JAV-Start-Kurzseminare für die neu gewählten JAVen nach dem Betriebsverfassungsgesetz.

Zu den anstehenden JAV-Wahlen im Öffentlichen Dienst in Sachsen wurde außerdem eine digitale Veranstaltung für Auszubildende und Interessierte entwickelt, die gemeinsam von der JAV und einem oder einer Jugendsekretär*in durchgeführt wird.

Interaktiv

Nicht mehr wegzudenken ist das interaktive Präsentationstool Mentimeter, das unter anderem Live-Umfragen ermöglicht. Die Teilnehmenden können dazu die Fragen auf ihren Smartphones beantworten, was im digitalen Raum die häufig vorherrschende Distanz zu verkleinern hilft.

Ebenfalls an Bedeutung gewonnen haben die Aktivitäten in den sozialen Medien. Beim neuen Video-Podcast-Format #realtalk (zu finden auf jugend-sat.verdi.de/themen/realtalk-lass-uns-reden) kommen in Gesprächen mit den Gewerkschaftssekretär*innen zahlreiche Expert*innen zu Wort und berichten zu verschiedenen Themen aus der Praxis, so etwa zur gewerkschaftlichen Organisation bei Sozialarbeiter*innen oder zur Mobilen Beratung in Thüringen für Demokratie gegen Rechtsextremismus (MOBIT).

Instagram, Facebook und Telegram als wichtige Kommunikationskanäle fehlen auch nicht im digitalen Alltag. So kann nach wie vor – und vielleicht sogar mehr denn je – eine große Zahl von Mitgliedern und Interessierten informiert und beteiligt werden. Für Veranstaltungen wird jetzt mithilfe von Social-Media-Stories geworben. Wichtige Infos zu Tarifverhandlungen kommen nun auch über den Telegram-Infokanal. Und der Veranstaltungskalender liegt jetzt ebenfalls auf Facebook parat.

Trotz der vielen positiven Erfahrungen und der frischen Ideen, die die ver.di Jugend mit digitalen Angeboten gesammelt und erarbeitet haben, wissen die Aktiven aber nun umso mehr, dass Gewerkschaft am besten von persönlichen Treffen lebt. Deshalb freuen sich alle schon jetzt darauf, wenn sie Gremiensitzungen wieder vor Ort durchführen können. Auch das Bildungsfestival in Saalfeld soll hoffentlich noch in diesem Jahr wieder möglich werden. Die ver.di Jugend hofft, alle bald wieder "in Echt" zu sehen und gemeinsam schöne Aktionen zu erleben. Das eine oder andere digitale Angebot und natürlich die Social-Media-Arbeit sollen erhalten bleiben.