Liebe Leserin, liebe Leser,

alles war verhandelt. ver.di und der Bundesverband der Arbeitgeber in der Pflegebranche hatten sich auf einen Tarifvertrag über bessere Bedingungen, vor allem eine deutlich bessere Entlohnung der Beschäftigten in der Altenpflege verständigt. Und dieser Vertrag sollte bundesweit für allgemeinverbindlich erklärt werden, also auch für die vielen privaten Einrichtungen und Dienste in der Altenpflege gelten, deren Geschäftsmodell der Dumpinglohn ist. Es wäre ein Durchbruch gewesen – für die Pflegekräfte und auch für die alten Menschen, die ihre Hilfe benötigen. Aber einer bundesweiten Geltung des Tarifvertrags hätte auch die katholische Caritas zustimmen müssen. Und die sagte Nein. Das, obwohl es angesichts der Arbeitsbedingungen immer schwerer wird, überhaupt Personal für die Altenpflege zu gewinnen. Bericht auf Seite 11, Kommentar auf Seite 15.

Es ist ein zäher Kampf. Seit Ende Januar schon stehen die Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt in einem un-befristeten Streik. Sie wollen eine Gehaltserhöhung und vor allem auch ein 13. Monatsgehalt. Angeboten werden ihnen bislang sozusagen Peanuts. Und das, obwohl die Deutsche Bank angekündigt hat, Milliarden-Boni an ihre Investmentbanker zu zahlen. Bericht auf Seite 5.

Neues gibt es im Silicon Valley, der Hauptstadt der High-Tech-Konzerne. Im Großkonzern Alphabet.Inc, zu dem auch Google gehört, haben Beschäftigte eine Gewerkschaft gegründet. Sie wollen vor allem Mitspracherechte, wollen auch bei strategischen Fragen mitentscheiden. Und auch in anderen Tech-Konzernen gibt es Gewerkschaftsgründungen. Da tut sich was. Nachzulesen auf der Seite 8.

Und schließlich dieses noch: ver.di ist am 19. März 20 Jahre alt geworden. Ein Interview mit dem ver.di-Vorsitzenden Frank Werneke aus diesem Anlass ist zu lesen auf den Seiten 12 und 13.

Die nächste ver.di publik erscheint Anfang Mai. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit!

Maria Kniesburges

Chefredakteurin der ver.di publik