Für einen nachhaltigen Handel

Einzelhandel – ver.di reagiert auf die Ende Januar angekündigten Filialschließungen und Entlassungen im Einzelhandel. Handelsunternehmen wie H&M, Esprit, Pimkie, real und Adler hatten entsprechende Ankündigungen gemacht, zuletzt auch die Parfümerie-Kette Douglas, die mehr als 60 Filialen in Deutschland schließen will. Der Handel insgesamt, aber insbesondere der stationäre Einzelhandel, erlebt seit Jahren einen tiefgreifenden Wandel. Das Einkaufsverhalten hat sich geändert, es wird kritischer nachgefragt, und auch die Verantwortung der Unternehmen für ihre internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten ist in den Fokus gerückt. "Es kommt jetzt darauf an, einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Handel zu gestalten, der sozial gerecht und ökologisch ist. Dafür braucht es einen gemeinsamen Kraftakt von Unternehmen, Gewerkschaft, Betriebsräten und Politik und insbesondere der Beschäftigten. Sie sind eine entscheidende Größe, ohne sie oder gegen sie geht gar nichts", sagt Stephanie Nutzenberger, zuständig im ver.di-Bundesvorstand für den Handel. Allein seit 2019 wurden im stationären Textileinzelhandel mehr als 28.500 Beschäftigte gekündigt. Das entspricht 8,1 Prozent aller Beschäftigten in diesem Segment des Einzelhandels.

Für eine nachhaltige Ernährung

Umfrage – Die Universität Kiel und das Forum Moderne Landwirtschaft e. V. haben in einer aktuellen Umfrage herausgefunden, dass 52 Prozent der Bevölkerung ihr Wissen über die Landwirtschaft selbst als zu gering einschätzen. Was wir täglich essen und trinken, hat allerdings einen gravierenden Einfluss auf die Landwirtschaft, denn neben fossilen Energieträgern und motorisiertem Individualverkehr ist die industrielle Landwirtschaft mitverantwortlich für den Klimawandel und das Artensterben sowie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne, vor allem bei Lebensmitteln, die aus fernen Ländern und nicht aus fairem Handel stammen. Besonders eine auf hohen Fleischkonsum ausgerichtete Landwirtschaft ist ein Haupttreiber der Naturzerstörung weltweit. Im Regenwald im Amazonas, dem größten noch zusammenhängenden Urwald der Welt, wird täglich von Agrarkonzernen für neues Viehland – oftmals illegal – gebrandrodet. Aber auch folgendes hat die Umfrage ergeben: 43 Prozent der deutschen Bevölkerung wünschen sich weniger Import und mehr nationale Lebensmittel, 40 Prozent denken, dass die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung zukünftig wichtiger werden wird, 22 Prozent glauben, dass die Pandemie nachhaltig bessere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter schaffen wird, und 25 Prozent denken, dass Landwirte als Versorger wieder ein größeres Ansehen erlangen werden.