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Ohne Ausbildung ist alles Sch... – Aktion Münchner Post-JAVler*innenFoto: VER.DI MÜNCHEN

Die Deutsche Post AG baut seit langem Ausbildungsplätze in ganz Deutschland ab. Mit teilweise komischen Begründungen werden Bewerber*innen einfach nicht eingestellt, und so Ausbildungsplätze nicht besetzt. Von September zu September sinken die Ausbildungszahlen. Doch in München bewegt sich etwas dagegen. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der Deutschen Post AG lässt nicht locker und setzt sich für Ausbildungsplätze ein, auch über die eigenen Betriebsgrenzen hinweg.

Seit Jahren meldet die DGB-Jugend in ihrem Ausbildungsreport, dass Arbeitgeber*innen Ausbildungsplätze teilweise nicht besetzen, viele große Konzerne oft gar nicht ausbilden. Doch das ist nicht das einzige Problem, wenn es um Ausbildungsplätze geht. Von ausbildungsfremden Tätigkeiten bis hin zu fehlenden Ausbilder*innen oder mangelhaften Ausbildungsmitteln in Betrieben und Berufsschule: Azubis haben oft von Beginn ihrer Tätigkeit an nichts zu feiern.

Weniger Fachkräfte

Auch die Deutsche Post AG trägt ihren Teil dazu bei, dass es in Deutschland immer weniger Fachkräfte gibt. So wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze im Kurier-, Express- und Paketdienst in Bayern von 228 im Jahr 2018 auf 62 in diesem Jahr reduziert. Generell wurden bundesweit hunderte Ausbildungsplätze weniger besetzt. Um sich dem entgegenzustellen, hat die Jugend im Betrieb bereits im Juni 2021 eine Unterschriftenkampagne gegen das Aussterben der Ausbildung bei der Deutschen Post gestartet.

Die JAV in München ist hier besonders aktiv: Mit vielen Aktionen, treten sie dem Verschwinden der Ausbildungsplätze entgegen, sammeln Unterschriften, reden mit Kolleg*innen auch aus anderen Bereichen und sensibilisieren so für die Wichtigkeit der Ausbildung.

"Wir stehen alle zusammen, damit wir Gegenwehr leisten, denn die Deutsche Post zählt zu den Gewinnern der Krise und trotzdem ist ihr Ausbildung nichts mehr wert", sagt Steffi Sewald, JAV-Vorsitzende bei der Deutschen Post in München, während einer Aktion mit Blick auf die aktuelle Situation. Sie und die JAV werden auch bundesweit für ihre Forderungen einstehen – und andere JAVen gegen den Ausbildungsplatzabbau an Bord holen. Sinan Cokdegerli