FOTO: KAY HERSCHELMANN

VON FRANK BSIRSKE, VER.DI-VORSITZENDER Ihre Arbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden. Ohne sie hätten noch mehr Kinder und Jugendliche, noch mehr Menschen in sozialer Not, noch mehr Menschen mit Behinderungen in unserem Land noch weniger Chancen, noch weniger Zukunftsperspektive. Es sind die Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen, die ihre Kraft darein setzen, anderen Menschen Chancen zu erhalten und Perspektiven zu eröffnen. Die mit ganzem Einsatz da sind, wo sie gebraucht werden: in der Erziehung und Förderung unserer Kinder, in der Heilerziehung, bei der Unterstützung von Jugendlichen auch in Not- und Konfliktfällen, in der Familienpflege und den Sozialdiensten. Sie tragen hohe Verantwortung. Aber die angemessene Anerkennung und Bezahlung wird ihnen vorenthalten.

Arbeitsintensität, hohe Verantwortung und in den Kitas zusätzlich starke Lärmbelastungen und schlechtes Mobiliar führen zu schweren gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten in sozialen Berufen. In der Konsequenz leiden bereits heute viele von ihnen an krankmachenden Arbeitsbedingungen. ver.di fordert daher einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung.

Wir brauchen schon jetzt und zukünftig gerade in den Kindertagesstätten viele zusätzliche Erzieher/innen. Gründe dafür sind der Ausbau der Angebote für die Kinder unter drei Jahren, die Altersstruktur der Erzieher/innen, aber insbesondere auch die von vielen Eltern eingeforderte Verbesserung der Personalschlüssel. Wir brauchen aber auch Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagog/innen, die in vielen unterschiedlichen Bereichen gesellschaftlich wichtige Arbeit tun - gerade in einer Zeit zunehmender sozialer Spaltung.

Junge Menschen müssen daher motiviert werden, in diesen sozialen Berufen zu arbeiten. Dazu bedarf es aber auch solcher Bedingungen, die es ermöglichen, diese Berufe auf Dauer auszuüben. Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) weigert sich, diese Bedingungen in einem Tarifvertrag zu garantieren. Sie übersieht dabei, dass das Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Arbeit ist. Wer in soziale Arbeit und in Kindertagesstätten investiert, der investiert in die Zukunft unserer Gesellschaft und insbesondere in die Zukunft unserer Kinder.