Ausgabe 01/2007-02
Pressestimmen
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG 15. JANUAR 2007
Keine Mäßigung
Ob der Mindestlohn kommt, ist offen. Zu einer politisch moderierten Mäßigung haben die Gewerkschaften wenig Anlass, zumal zwei Gewerkschaftstage anstehen, die den Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske bestätigen und der IG Metall eine neue Führung geben sollen. All das spricht für harte Fronten und hohe Erwartungen.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 23. JANUAR 2007
Die Grenzen
Während Manager global handeln, schaffen die Gewerkschaften den Sprung über die Landesgrenzen kaum. Auf Kongressen beschwören die Funktionäre den europäischen Verbund, doch in der Praxis kämpft jeder für sich alleine. Ein maßgeblicher Grund dafür liegt im Schwinden der Mitglieder. Jeder Arbeitslose geht auf lange Sicht den Gewerkschaften verloren. Um neue Mitglieder zu gewinnen, brauchen die Arbeitnehmer-Vertreter Erfolge. Deshalb versuchen sie, die heimischen Standorte zu sichern.
NEUES DEUTSCHLAND 2. FEBRUAR 2007
Kein Schulterschluss
Klima versus Jobs? Dem lässt sich entgegenhalten, dass rein statistisch eine Megawattstunde Windstrom mehr Menschen beschäftigt als eine konventionelle. Dennoch ist es zu einfach, ver.di für den Schulterschluss mit den Stromkonzernen glatt zu verurteilen. Weichenstellungen in der Energiepolitik treffen auch die kleinen Versorger - kommunale Stadtwerke, ohne deren Gewinne Dienstleistungen wie Personennahverkehr oder Bäder schwer zu finanzieren wären.
Welt am Sonntag 4. FEBRUAR 2007
Keine Antwort
Es sind die Arbeitnehmervertreter selbst, die zum Zerbröseln ihrer Bewegung beitragen. Alle im DGB organisierten Gewerkschaften verlieren zwar seit Jahren Mitglieder. Aber manche wie Ver.di sind stärker betroffen als andere, weil sie auf die Veränderungen der Arbeitswelt keine Antwort finden.
FRANKFURTER Rundschau 6. FEBRUAR 2007
Das Dilemma
Wie groß darf diesmal die Frustationslücke sein? Diese Frage müssen sich die Tarif-Strategen der IG Metall wie die aller anderen Gewerkschaften wieder einmal stellen. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen Ausgangsforderung und dem tatsächlichen Abschluss. Ist die Ausgangsforderung zu hoch, wird die Enttäuschung der Mitglieder möglicherweise zu groß, das Ergebnis wird als Niederlage empfunden. Ist die Forderung zu niedrig, gibt die Gewerkschaft taktischen Boden preis in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern.