http://wirnennenesarbeit.de

Wie bei der Frage "Henne oder Ei" ist auch im Fall der beiden Berliner Kulturlinken Sascha Lobo und Holm Friebe eindeutig nicht zu beantworten, was war zuerst da - das Weblog oder das Buch? Wer es sich einfach machen will, sagt, klar, das Buch mit dem Titel Wir nennen es Arbeit ist im Herbst erschienen, muss also spätestens im Sommer geschrieben worden sein.

Das gleichnamige Blog wirnennenesarbeit.de ging aber erst im Oktober online. Nur: Beide Autoren haben vorher in einem anderen Blog, der Riesenmaschine über das geschrieben, was anschließend im Buch und im neuen Blog verhandelt wurde. Genug davon! "Etwas besseres als die Festanstellung finden wir allemal" - so lautet jedenfalls das Motto für Buch und Weblog. Wurde im Buch noch beschrieben, wie sich in den letzten Jahren eine neue Schicht an prekären Kulturschaffenden ("Digitale Bohème") herausgebildet hat, was sie so umtreibt und wie sie nun arbeitet, so soll das Weblog dazu dienen, "das Thema fortzuentwickeln", wie es Lobo formuliert. Das gelingt mal gut, mal weniger gut. Gut dort, wo die Autoren beobachten, wie ängstlich manche Medien vor all dem erstarren, was das (Kultur)Leben im Netz ausmacht. Weniger gut da, wo Kritik an den eigenen Thesen schlicht als "Gewerkschaftsstandpunkt von vor 15 Jahren" abgewiesen wird.

MAS


www.qantara.de

Ist es sinnvoll, die Türkei zu einem Mitglied der Europäischen Union zu machen? Droht ein Angriff der USA auf den Iran? Gibt es noch Chancen für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern? Das sind Fragen, über die nicht nur in Deutschland kontrovers debattiert wird. Unterschiedlichste Standpunkte und Analysen dazu zu präsentieren, hat sich die website www.qantara.de zur Aufgabe gemacht.

Die Beiträge namhafter Autoren und Autorinnen erscheinen dort auf deutsch, arabisch, englisch - und seit Februar auch in türkischer Sprache. Den Auftakt bildet ein umfangreiches Dossier über das Thema "Türkei und EU". Das türkischsprachige Angebot - man findet es unter www.qantara.de/tr - entsteht im Rahmen der "Ernst-Reuter-Initiative für Dialog und Verständigung zwischen den Kulturen", die im September 2006 gegründet wurde. Getragen wird das Internet-Angebot von Qantara von der Deutschen Welle, dem Goethe-Institut, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Institut für Auslandsbeziehungen, die Finanzierung kommt vom Auswärtigen Amt im Rahmen des "Europäisch-Islamischen Kulturdialogs". Das Meinungsspektrum ist erfreulich breit. Dieser Einladung zum Dialog mit den Menschen in der Türkei und im Nahen Osten darf man mit Gewinn folgen.

SF