In Göttingen, Hannover, Bremerhaven und Oldenburg erregte ver.di viel Aufsehen

ver.di lässt die Puppen tanzen

Auf seiner 80 Tage dauernden Tour durch 50 deutsche Städte macht der gewerkschaftliche Mindestlohn-Truck auch in Norddeutschland Halt. ver.di und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten machen mit dieser Aktion für einen gesetzlichen Mindestlohn weiter Druck auf die Politik. Im Truck ist eine Ausstellung mit dem Thema "Arm trotz Arbeit" zu sehen, die zehn bis 15 künstlerische Porträts von Niedriglöhnern zeigt und ihre Geschichte erzählt. Parallel dazu laufen zahlreiche Aktivitäten, beispielsweise der Besuch typischer Niedriglohnbereiche wie Friseursalons, Bäckereien oder private Sicherheitsfirmen. Ziel dieser Aktion: Gäste, Kunden und Beschäftigte mit branchenspezifischen Informationen zu versorgen und auf die Dumpinglöhne aufmerksam zu machen.

Hannover zeigte sich besonders kreativ: Mindestlohn-T-Shirts waren überall im Straßenbild und etliche ver.dianer verfolgten darin sogar beim Marathon ihr Ziel. Eine "Armutskarawane" zog durch die Stadt; die Jazzband Adams Family spielte und drei riesige Puppen - Krankenschwester, Müllmann und Kellnerin - unterstützten stellvertretend für die betroffenen Berufsgruppen ebenfalls in Mindestlohn-Shirts den Marsch durch die City. Passanten erhielten Äpfel und Überraschungseier - frei nach dem Motto: "Manche Menschen arbeiten für einen Appel und ein Ei."

"Wir kamen mit den Passanten schnell ins Gespräch", berichtet ein ver.dianer. Sie haben nicht nur schmunzelnd den Apfel und das Ei angenommen, sondern auch ihre Meinung zum Mindestlohn gesagt. Fazit: Fast alle sagten "Ein Mindestlohn muss her! Man muss von seiner Arbeit leben können". Weitere Infos zum Thema unter: www.mindestlohn.de