ver.di antwortet

Billiges Gewissen?

Liebe Redaktion! Sie argumentieren in Ihrem Artikel zum Grundeinkommen, nur Arbeit stärke das Selbstwertgefühl und vermittle gesellschaftliche Anerkennung. Aber was ist mit den Frauen? Würde ein Grundeinkommen nicht ihre unbezahlte Familienarbeit würdigen? SABINE GRUBER, HANNOVER

Liebe Kollegin Gruber,

Mütter und Pflegende würden zwar einen Anerkennungsbetrag erhalten. Im Verhältnis zur Leistung steht aber nur die angemessene Entlohnung. Die "Existenzsicherung" durch Grundeinkommen würde Frauen auf die Haushalts- und Sorgearbeit, auf un- und unterbezahlte Arbeit festlegen. Warum sollte der Arbeitgeber die Existenzsicherung mit dem Lohn dann noch ermöglichen? Mehr unbezahlte Familienarbeit würde kommunale, erzieherische und soziale Dienste, also Frauenarbeitsplätze, gefährden. Warum sollten diese Dienste dann bezahlt werden? Das Grundeinkommen würde nicht direkt der Bildung, Kinderbetreuung oder Pflege zu Gute kommen, sondern "nur" das Nettoeinkommen der Familien erhöhen, ohne Arbeitsplätze zu schaffen. HANNELORE BULS, BEREICH FRAUENPOLITIK, ver.di-BUNDESVERWALTUNG


Debatte "Der große Wurf?", ver.di PUBLIK 06/07_2007

Meine Utopie: Ein vielleicht nicht üppiges, dafür aber solides und repressionsfreies Grundeinkommen gibt den Menschen Perspektiven, auch da leben und etwas aufbauen zu können, wo jetzt nur die Abwanderung regiert. Andreas Klotz, Hamburg


Euer Debattenbeitrag hat mich schon gewaltig provoziert. Die Lebensrealitäten in den kapitalistischen Gesellschaften lassen mittelfristig überhaupt keinen anderen Weg zu, als ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle einzuführen. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt bestätigt dies fast täglich. Wie dieses aussehen muss, um allen gerecht zu werden, ist breit zu diskutieren, gerade von uns Gewerkschaftern. Als solche dürfen wir dieses Feld nicht Parteien, Neoliberalen oder Unternehmern überlassen, sondern müssen selbst mitgestalten. WOLFGANG WEDEL, NÜRNBERG


Der Slogan "Freiheit statt Vollbeschäftigung"der esoterischen Zirkel der Rudolf-Steiner-Anhänger gibt auf hellsichtige Art und Weise die Tatsache wieder, dass in Zukunft Vollbeschäftigung nur zu Armutslöhnen möglich ist. Dieses aber kann keine Perspektive für Gewerkschaften sein. Karl-Heinz Pachura, Dortmund


Mich wundert nur, warum das Rentensystem abgeschafft werden müsste, Zitat: "Wer im Alter mehr haben will als nur das Grundeinkommen, muss privat vorsorgen". Als Umlagesystem hat es doch bisher funktioniert. Man müsste nur neu rechnen: neue Rente + Grundeinkommen = alte Rente (oder andersrum: alte Rente - Grundeinkommen = neue Rente), womit alles beim alten bliebe bei der gesetzlichen Rente. Das Grundeinkommen gibt keinen Anlass, das Rentensystem abzuschaffen, auch wenn es vielleicht in einigen "liberalen" Modellen so angedacht sein mag. Peter Krawies, per E-Mail


Thema "Versicherungen - Protokoll bringt Sicherheit", ver.di PUBLIK 06/07_2007

Die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie sorgt keineswegs für mehr Klarheit, sondern für die Vernichtung von einigen tausend Kleinexistenzen in der Versicherungsbranche. Diese Einzelkämpfer sind alles andere als Großverdiener - und Finanz-Dienstleister sind sie auch nicht! Sie vemitteln mit exakter und bester Beratung lediglich das Geschäft für den "kleinen Mann" und warnen gleichzeitig vor den Haien der Branche. Und warum werden durch die EU-Richtlinie diese Existenzen vernichtet? Weil jeder Vermittler zwangsweise eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung für 1500 bis 1800 € abschließen und zusätzlich noch 300 € an die zuständige IHK bezahlen muss, abgesehen von der IHK-Zwangsmitgliedschaft! Meine Versicherungs-Kleinexistenz ist jedenfalls kaputt. Meine sehr weit links angesiedelte Theaterarbeit kann ich nun nicht mehr selbst sponsern. Klaus E. Diedrich, Berlin


Thema "Prüfer - dringend gesucht", ver.di PUBLIK 06/07_2007

Dieser Artikel hat in den letzten Wochen zu sehr viel Resonanz einiger unserer Mitglieder geführt. Wir wollen aber an dieser Stelle noch gerne hinzufügen, dass wir insbesondere aktiv im Berufsleben agierende Kolleginnen und Kollegen ansprechen, die wir gerne den zuständigen Stellen (IHK, Ärzte-, Steuerberaterkammer etc.) vorschlagen möchten. Für die ehrenamtliche Prüfertätigkeit qualifizieren wir, ins kalte Wasser muss niemand springen. Termine für Qualifizierungsseminare sind unter www.piksnet.de zu finden. Annegret Biller, Bereich Qualifizierung und Berufsbildungseinrichtungen, Annegret.Biller@verdi.de


Thema "Liberal auf Teufel komm raus", ver.di PUBLIK 06/07_2007

Der Einstiegslohn bei der Deutschen Post beträgt 10,14 € und nicht - wie im Artikel angegeben - 11,84 €. PAUL JANSCHIK, BETRIEBSGRUPPENVORSITZENDER AACHEN


Thema "Kinderarmut bzw. Anhebung des Hartz IV-Regelsatz"

Wir haben tatsächlich keinen Begriff von Armut in unserem Land. Wir haben Schwierigkeiten damit, einen Penner, der sich von Sozialhilfe eine Telefonkarte kauft, als arm anzusehen! Wir sehen schon lange nicht mehr genau hin, wenn uns der junge Punker anbettelt, wir denken, er könnte es mit Arbeit wenigstens versuchen. Wir haben in der Zeitung gelesen, dass all die ALG-II-Empfänger, die sich Monat für Monat - UNSER GELD! - vom Staat auszahlen lassen, riesige Fernseher und DVD-Player besitzen. Es gibt ja keine Armen in Deutschland. Und Hunger leiden muss hierzulande auch niemand!? Dass es aber in diesem Land zehntausende Kinder gibt, die hungern, die Montag für Montag mit Magenknurren in die Kindergärten und Schulen kommen, weil sie zu Haus nicht genug zu essen haben oder niemand sich um sie kümmert, daran glauben wir einfach nicht! In diesem Zusammenhang muss ein flächendeckender Mindestlohn von mindestens 7,50 € pro Stunde eingeführt werden. Darüber hinaus muss im Rahmen von Hartz IV der Kinderzuschlag angehoben werden. Um zusätzliche 50 € monatlich! Thomas Bredow, per E-Mail


Thema "ver.di PUBLIK"

Urlaub ist...weit weg von zuhause und der Arbeit im Grünen zu sitzen und die letzten Monatsausgaben der ver.di PUBLIK zu lesen. Und sich über die gute, interessante, engagierte, ermutigende und weltoffene Berichterstattung zu freuen. Weiter so! Gabriele Kessemeier, Hannover


Leben "Eine Minute Trost", ver.di PUBLIK 06/07_2007

Als mein Mann ein Pflegefall wurde, hatten wir das große Glück, Silvana an unsere Seite zu bekommen. Sie hat die große Gabe, jedem Patienten das Gefühl zu geben, er sei etwas Besonderes.Mit ihrer Kompetenz, Ruhe und ihrer natürlichen Fröhlichkeit hat sie mich - eine oft verzweifelte "pflegende Angehörige" - stark gemacht.Unter welchem Zeitdruck Silvana stand, wusste ich, sie hat es uns nie spüren lassen. Ich bin Silvana unendlich dankbar. Für mich ist sie eine Heldin der Arbeit. B. Leyhausen, per E-Mail


Aus dem Urlaub zurück, im Aufarbeiten all der Post, bin ich nun auch zu diesem Artikel gekommen. Dazu sende ich ihnen ein Gedanken/dicht, das mir spontan einfiel

Geschäftsmäßig ab:ge hakt nach Minuten Fließband Pro: dukt alter Mensch + tausende Gebete un:ge hört, nimm mich zu dir heute Nacht + be: Ende Dagmar, per E-Mail

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