Ausgabe 11/2007
Erforscht
Kurznachrichten
Mindestlohn I
CDU/CSU verhindert Postmindestlohn
Nach wochenlangem Hin und Her in der Regierungskoalition hat sich die CDU/CSU Mitte November durchgesetzt: Den Mindestlohn für Briefzusteller wird es vorerst nicht geben. Damit haben die privaten Zustelldienste einen Punktsieg im Kampf um Dumping- löhne erzielt. Festhalten jedoch wollen CDU/CSU und auch die SPD an der so genannten Liberalisierung des Postmarktes für Briefe unter 55 Gramm zum 1. Januar 2008. ver.di erwarte diesbezüglich, dass sich die Große Koalition an die Vereinbarung hält, die Briefdienstebranche vor dem Hintergrund der Liberalisierung vor Lohndumping zu schützen. Dazu sei von der Bundesregierung ein Gesetz auf den Weg gebracht worden. "Das kann man nicht mit einem nächtlichen Handstreich vom Tisch wischen. Wir werden da nicht nachlassen und erwarten die Unterstützung der Regierungspartei SPD", kommentierte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Mindestlohn Ii
Es geht doch
Die rot-rote Berliner Landesregierung hat beschlossen, künftig öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen zu vergeben, die den jeweiligen Berliner Tariflohn, aber mindestens 7,50 Euro pro Stunde zahlen. Erst im Sommer war der Senat heftig kritisiert worden, weil er die Zustellung von Briefsendungen an die Pin AG übertragen hatte. Dieser Auftrag läuft im nächsten Sommer aus; bei der Neuvergabe werden dann die neuen Bedingungen gelten.
Mindestlohn IIi
Gedruckte Argumente
"Für einen Lohn, von dem man leben kann", hat der ver.di-Fachbereich Postdienste Fakten und Argumente zusammengestellt. Erklärt werden auch die Hintergründe der Postreform und warum der Mindestlohn in dieser Branche so wichtig ist. Heruntergeladen werden können sie unter dem Stichwort Postdienste unter https://presse.verdi.de/aktuelle_themen_neu/
Ältere Arbeitnehmer
Zahl der Maßnahmen sinkt
Betriebliche Maßnahmen für Ältere sind eher selten - auch wenn es für die Betriebe in den kommenden 15 Jahren besonders wichtig sein wird, sich auf diese Gruppe einzustellen. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergeben. Hinzu kommt, dass von 2002 bis 2006 der Anteil der Betriebe mit Maßnahmen für Ältere von 19 auf 17 Prozent zurückgegangen ist. Viele Betriebe und Verwaltungen gaben an, nur wenig für die Gesundheitsvorsorge und Weiterbildung der Älteren zu tun. Außerdem seien Ältere bei Neueinstellungen unterrepräsentiert. http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb2107.pdf
Die Sicherheit ihrer Daten halten 54 Prozent der Deutschen im Internet für nicht gegeben. Vor drei Jahren waren es noch 50 Prozent. Dennoch steigt die Internet-Nutzung weiter an. (Quelle: Institut für Demoskopie in Allensbach, www.ifd-allensbach.de)
Betriebsräte haben sich in 81 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten etabliert. Generell ist die Einstellung von Mittelständlern zu Betriebsräten neutral bis positiv (Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, www.boeckler.de)
Sehr glücklich sind nur 24 Prozent der Deutschen mit ihrer aktuellen Lebenssituation. Damit liegen sie um zwei Prozentpunkte unter dem europäischen Durchschnitt. Am glücklichsten sind die Dänen. (Quelle: Eurobarometer Nr. 273)