Ina Allmang - drei Tage lang ihr Fritz-Walter-Stadion

Ina Allmang oder: Was wäre die Stadt ohne ihre kreativen Mitarbeiterinnen?

Ina Allmang arbeitet seit Juni 2000 beim so genannten "Hokuspokusamt" der Stadtverwaltung Kaiserslautern. Damals hatte die 27-Jährige ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten abgeschlossen. "Die meisten, die diese Ausbildung absolvieren, haben eher mit verwaltungs- und ordnungsrechtlichen Aufgaben zu tun", erklärt Ina Allmang. "Die Arbeit im Organisationsmangement ist da schon etwas Besonderes."

Die in Projektform angelegten Events wie die Lautrer Kerwe, der Weihnachtsmarkt, Veranstaltungskalender oder auch das NATO-Musikfestival, managet Ina Allmang alle Jahre wieder. Dabei arbeitet sie mit den unterschiedlichsten Stellen der Stadtverwaltung oder auch externen Partnern zusammen. Die Projektgruppen, die üblicherweise vier bis acht Personen umfassen, sind je nach Ereignis unterschiedlich zusammengesetzt. "Da lerne ich viele interessante Leute kennen", so Ina Allmang. Auch ihren Lebensgefährten traf sie zum ersten Mal in einer Projektgruppe rund um die Fußball-WM.

Fürs Musikfestival legt sie sich ins Zeug

Ein besonderer Höhepunkt ist das NATO-Musikfestival, das alle zwei Jahre in Kaiserslautern stattfindet. Daran nehmen jeweils 600 bis 800 Musiker aus verschiedenen NATO-Ländern teil. Das lockt regelmäßig bis zu 20000 Besucher/innen nach Kaiserslautern. Unabhängig von ihrem Musikgeschmack und ihrer Haltung zum Militär, legt sich Ina Allmang mächtig ins Zeug. "Da gehört das Fritz-Walter-Stadion drei Tage lang mir!", schwärmt sie. Von den Einladungen über die Betreuung von Künstlern oder VIPs bis zu den Parkplätzen oder der Rolle Klopapier - es wird an alles gedacht. Wirklich stolz und zufrieden ist sie, wenn alles funktioniert.

Zusätzlich zu den "Routineaufgaben" kommen dann immer wieder besondere Anlässe auf Ina Allmang zu. Im WM-Jahr war ganz Kaiserslautern auf Fußball eingestimmt. Zahlreiche Veranstaltungen waren zu planen, zu organisieren und zu bewerkstelligen. Auch bei der Kultursommer-Eröffnung und beim Rheinland-Pfalz-Tag war der Fußball Thema. Bei all den Events haben mehrere hundert ehrenamtliche Helfer/innen feste mit angepackt, Ina Allmang war vorne dabei, wenn es darum ging, die Arbeit zu koordinieren.

Trotz Routine und detailliertester Planung kommt es bei Veranstaltungen immer wieder zu unvorhersehbaren Vorfällen, auf die flexibel reagiert werden muss. Ina Allmang ist es gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Auch Einsätze außerhalb der üblichen Arbeitszeit sind selbstverständlich. Wenn der Ministerpräsident zum Neujahrsempfang nach Lautern lädt, sorgt die Kollegin dafür, dass alles wie am Schnürchen läuft. Feierabend wird dann erst gemacht, wenn der letzte Gast das Haus verlassen hat.

Ausgezeichnetes Faltblatt

Auch ihre kreative Seite kann Ina Allmang bei ihrer Tätigkeit voll ausleben. Stolz zeigt sie das Faltblatt zum Weihnachtsmarkt im letzten Jahr. Das gelungene Motiv wurde als Anzeige des Monats November von der Tageszeitung Rheinpfalz gewählt. Es zeigt zwei "original" Lauterer Kinder in Engelskostümen. Ina Allmang freut sich, auch wenn nicht sie persönlich, sondern die Stadtverwaltung die Lorbeeren erntet. "Für mich selbst weiß ich genau, welchen Anteil ich daran hatte, und das ist mir Anerkennung und Freude genug."

Bald stehen für Ina Allmang große Veränderungen an. Im Juni wird sie ihre zweijährige Fortbildung zur Verwaltungsfachwirtin abschließen. Für den Besuch des Kommunalen Studieninstituts wird sie derzeit noch einen Tag in der Woche freigestellt. Inwieweit sie sich dann beruflich verändern will, hat sie noch nicht entschieden. Ein gewaltiger Einschnitt wird es jedoch werden, wenn sie nach neun Jahren Vorsitz nicht mehr zur JAV-Wahl antritt. Auch wenn sie den Job in guten Händen weiß, wird es ihr sehr schwer fallen, loszulassen.

Ausgesprochen empört ist Ina Allmang über das Verhalten der Arbeitgeber in der Tarifrunde. Angebote werden so geschickt formuliert, dass auch die Medien darauf hereinfallen. Deshalb nimmt sie jede Gelegenheit wahr, um mit ihren Kolleg/innen über die Verhandlungen zu sprechen. "Es ist wichtig, den Leuten immer wieder zu erklären, was ein Tarifangebot in der Praxis bedeutet. Dann verstehen sie auch, warum sie in den Streik gehen müssen." In vielen Gesprächen gelingt es ihr immer wieder, neue Mitglieder für ver.di zu gewinnen.

"Es ist notwendig, Kontakt zu halten. Dann baut sich ein Vertrauensverhältnis auf, und sie kommen auch, wenn sie Hilfe brauchen." Und spätestens dann füllen sie die Beitrittserklärung aus. Der Dialog und die Zusammenarbeit mit ihrer Jugendsekretärin sowie das, was sie auf einem Organizing-Seminar gelernt hat, waren für Ina Allmang die Motoren, sich in der Mitgliederwerbung noch stärker zu engagieren als bisher. Für die Gewerkschaftsarbeit gilt es jetzt, Ina Allmang bei den Aufgaben des Fachbereichs und Bezirks so zu integrieren, dass sie auch weiterhin gerne und engagiert dabei bleibt.