Deshalb Aktion "Frauen bestimmt!"

Silvia Kunze - Blumen zum 8. März

Frauen in Deutschland verdienen 23 Prozent weniger als Männer, sind deutlich seltener in Führungspositionen, aber dreimal so häufig für Kinderbetreuung und Pflege eingespannt. Frauen machen knapp 70 Prozent der Niedriglohnbeschäftigten aus. In Bundesländern mit besonders niedrigen Durchschnittsverdiensten wie Thüringen ist eine eigenständige Existenzsicherung deshalb gerade für Frauen schwierig. "Echte Gleichstellung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sieht anders aus. An ihren Konzepten dazu werden wir im Wahljahr 2009 alle Parteien messen", kündigte Kerstin Raue, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, am diesjährigen Frauentag in Leipzig an. In ihrem Landesbezirk sind 64 Prozent der Mitglieder Frauen.

Konkrete Forderungen

Unter dem Motto "Frauen bestimmt!" standen deshalb auch viele Veranstaltungen rund um den Frauentag. So gab es in Leipzig und Erfurt politische Gesprächsrunden zu Fragen der Entgeltgleichheit oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In vielen Krankenhäusern und Pflegeheimen etwa in Ost-sachsen und im Raum Magdeburg, aber auch in Kultureinrichtungen und verkaufsoffenen Läden freuten sich die am Sonntag, den 8. März, arbeitenden Frauen über kleine Geschenke und Blumen von ihrer Gewerkschaft.

In Gesprächen mit den Kolleginnen wurden die gewerkschaftlichen Forderungen an die Politik ganz konkret: Ausbau der Kinderbetreuung in Kitas und Schulen, existenzsichernde Einkommen, Anhebung des Arbeitslosengeldes II, Rente ab 60, Verlängerung des Mutterschutzes auf 18 Monate, Begrenzung von Ladenöffnungszeiten bis maximal 20 Uhr. Immer wieder stand dabei auch ein gesetzlicher Mindestlohn im Mittelpunkt. Er würde gerade die Situation von Frauen verbessern. "Wir brauchen die Eindämmung von Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung und damit einhergehend eine sichere Rente", fordert Raue.