Ausgabe 04/2009
Pressestimmen
WIRTSCHAFTSWOCHE 6. APRIL 2009
Ende der Eiszeit
Die Wirtschaftskrise schweißt zusammen. Nach Jahren der Entfremdung appelliert die SPD nicht nur an ihre Genossen, zur Bundestagswahl im September möglichst viele Gewerkschafter ins Rennen zu schicken. Die Gewerkschaften laden auch alle prominenten Sozialdemokraten wieder als Gastredner zu ihren Kundgebungen am 1. Mai ein. [...] Auf der diesjährigen Hauptkundgebung in Bremen spricht allerdings kein Spitzen-Sozialdemokrat - was jedoch keine politischen Ursachen haben muss: DGB-Chef Michael Sommer schätzt es, die Redezeit allein zu füllen.
NEUES DEUTSCHLAND 3. APRIL 2009
Schwere neue Wege
Ansätze gegen prekäre Arbeit gibt es längst auch bei der IG Metall, die gerade ein Leiharbeiter-Netz knüpft. Ver.di hat mit der Lidl-Kampagne neue Wege eingeschlagen. Dennoch tun sich die bundesdeutschen Gewerkschaften, ein Umfeld von Flächentarifverträgen und hoher Organisierungsquote gewohnt, noch immer schwer mit dem Thema, zumal es schnell an Brisanz gewinnt.
Der Tagesspiegel 15. APRIL 2009
Erstmal handeln
Darf eine Gewerkschaft sich für Menschen einsetzen, die hier ohne Vertrag und ohne Aufenthaltsrecht arbeiten? Die Frage ist alt und noch immer ungeklärt. Bei Verdi hat man die Antwort jetzt erst einmal verschoben und angefangen zu handeln. Seit gut vier Wochen unterhält die Gewerkschaft in Berlin eine Beratungsstelle für so genannte Illegale.
DER SPIEGEL 30. MÄRZ 2009
Montgomery rechnet ab
"Ver.di hat einen richtigen Propagandaapparat und eine politische Mission gehabt. Die legitime Aufgabe von Gewerkschaften besteht darin, für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen, und nicht darin zu beeinflussen, was Journalisten schreiben. Über den Einfluss der Parteien regt man sich auf, aber hierüber hat sich niemand beschwert."
DAVID MONTGOMERY, BRITISCHER FINANZINVESTOR, NACH DEM VERKAUF DER BERLINER ZEITUNG
WIRTSCHAFTSWOCHE 30. März 2009
Kurzer Wahn
"Ich registriere eine neue Hinwendung der Volksparteien zu den Gewerkschaften, natürlich bei der SPD, aber auch bei der CDU. Grundsätzlich aber halte ich es mit Schiller: Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang."
DGB-VORSITZENDER MICHAEL SOMMER ZUR NEU ENTFLAMMTEN LIEBE ZWISCHEN GEWERKSCHAFTEN UND SPD