Belastungen am ArbeitsplatzLärm, Staub, Schmutz und enormer Termindruck gehören zum Alltag eines Berufskraftfahrers. Die Güter müssen pünktlich geliefert oder geladen werden. Im Personennahverkehr muss der Fahrplan minutengenau eingehalten werden. Dazu die ständige Konzentration auf den Verkehr. Fernfahrer sitzen pro Woche durchschnittlich 45 Stunden hinter dem Lenkrad, hinzu kommen dann noch Be- und Entladezeiten. Das Ergebnis ist eine durchschnitt-liche Wochenarbeitszeit von 65 Stunden.

Belastungen im PrivatlebenÜberstunden und bei Fernfahrern die lange Abwesenheit von zu Hause führen häufig zu Beziehungsproblemen. Auch Arztbesuche sind schwierig zu organisieren.

Körperliche AnstrengungenDer „mobile Arbeitsputz“ Lkw bedeutet vor allem Bewegungsarmut. Hinzu kommen Fahrzeugvibrationen und ergonomisch ungünstig gestaltete Fahrzeugkabinen. Beim Be- und Entladen sind oftmals schwere Lasten zu heben und zu tragen.

Gesundheitliche AuswirkungenHäufig Herz-Kreislauferkrankungen und ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Einige Studien ergaben ein gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt um den Faktor drei erhöhtes Erkrankungsrisiko. Kraftfahrer leiden auch besonders häufig an Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems.

PrognoseViele Kraftfahrer steigen vorzeitig aus ihrem Beruf aus. Bei den Busfahrern ist das statistische Ausstiegsalter 49 Jahre - nach 21 Berufsjahren. Bei den Beziehern von Rente wegen Erwerbsminderung oder Arbeitsunfähigkeit sind Kraftfahrer um den Faktor 1,4 überrepräsentiert.

WOLFGANG LÖHR

Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin