Um sieben beginnt für mich die Arbeit, meist mit einer Besprechung, dann geht's los. Wir sorgen dafür, dass der Strom fließt. Sollte das Kabelnetz gestört sein, müssen wir die defekte Stelle reparieren oder erneuern. Je nach Größe des Schadens fahren ein, zwei Monteure und ein Azubi zur Baustelle. Wir versuchen, den Fehler genau einzumessen, damit das Tiefbauunternehmen nur ein kleines Stück Straße aufreißen muss. Liegt das Kabel frei, wird es abgeschaltet, die kaputte Stelle entfernt und durch ein neues Kabel ersetzt.

Wieder ans Netz

Für mich war früh klar, dass ich einen technischen Beruf ergreifen will. Vor meiner Ausbildung habe ich ein dreiwöchiges Praktikum bei den Stadtwerken gemacht, so konnte ich in viele Berufe mal reinschauen. An meiner Arbeit finde ich gut, dass durch uns das Stromnetz wieder für jeden funktioniert. Außerdem gefällt mir das Betriebsklima, sowohl unter uns Azubis als auch zwischen Monteuren und Azubis. Die Stadtwerke bilden mehr junge Leute aus, als sie müssen, und im Regelfall werden auch alle für ein halbes Jahr übernommen. Vor Beginn meiner Ausbildung habe ich an der Berufsschule ein Berufsgrundbildungsjahr absolviert, das mir jetzt angerechnet wird. Mittlerweile bin ich im dritten Lehrjahr. Zwar hat mir der theoretische Teil gefallen, aber das Praktische macht noch mehr Spaß. Schon im zweiten Lehrjahr durften wir mit in den Außendienst. Jetzt beschäftigen wir uns auch schon mit komplizierten Dingen, zum Beispiel mit der Fernmeldetechnik, also der Datenübertragung beim Nachrichtennetz. Im Januar 2011 bin ich voraussichtlich ausgebildeter Elektroniker für Betriebstechnik. Auch nach dem halben Jahr, für das wir Azubis übernommen werden, würde ich gern noch länger bei den Stadtwerken bleiben. Wenn das nicht klappt, könnte die Berufsfeuerwehr eine Option für mich sein. Schon jetzt arbeite ich in meiner Freizeit bei der freiwilligen Feuerwehr. Um dieses Hobby zum Beruf zu machen, brauche ich eine abgeschlossene Ausbildung. Als Elektroniker habe ich da eine solide Grundlage.

Protokoll: Lena Kiepe; Foto: Friedrich Doden