Ausgabe 11/2009
Anstehen
Von Arbeit. Sinn und Sorge |Arbeit. Sinn und Sorge | Nicht erst die Finanz- und Wirtschaftskrise hat Fragen nach der Arbeit, Arbeitszeiten, Arbeitssuche oder Arbeitsplätzen aufkommen lassen. Seit die Zeiten annähernder Vollbeschäftigung perdu sind und zunehmend Technologien und Rationalisierungsprozesse das Heer der Arbeitslosen wachsen lassen, steht die Frage nach Art und Sinn der Arbeit in der Welt. Wer braucht Arbeit? Wie viel Geld erhält man für welche Arbeit? Welche Bedeutung hat Arbeit, wenn sie nicht bezahlt wird? Wie viel Zeit muss man für Arbeit aufbringen? Oder muss man das überhaupt? Diese und andere Fragen haben sich die Ausstellungsmacher im Deutschen-Hygiene-Museum gestellt. In fünf Themenkomplexen haben Wissenschaftler, Gestalter und Künstler, Dokumentarfilmer, Videokünstler und Puppenspieler bewegte und bewegende Bilder zusammengefügt, die in ihrer Fülle vor allem eines deutlich zeigen: Arbeit ist in ihrem besten Sinn immer auch Arbeit in und an der Gemeinschaft, in der wir leben. Und diese Mühe sollte uns jegliche Arbeit wert sein. pewe
DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM, LINGNERPLATZ 1, DRESDEN, BIS 11. APRIL 2010, DI–SO 10–18 UHR
Zlín – Modellstadt der Moderne | Bat’a-Schuhe zählen zu den weltweit am meisten getragenen und verkauften. Schon das ist ein kaum bekannter Fakt. Genauso wenig bekannt ist, dass die Gründer der Schuhfabrik, Tomás und Jan Bat’a, in dem kleinen südmährischen Zlín im Osten des heutigen Tschechiens Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts eine Utopie Wirklichkeit haben werden lassen. Auf einer grünen Wiese, von Wäldern und Hügeln umgeben, bauten sie nicht nur weitläufige Fabrikanlagen, sondern auch Wohngebäude, Einkaufsstraßen, ein Theater und andere Gemeinschaftseinrichtungen. Ihre Angestellten sollten nicht nur in Zlín arbeiten, sondern auch leben. Die zum Teil nach Ideen von Le Corbusier entstandene Modellstadt hatte dabei weniger mit linken Vorstellungen sozialistischer Gemeinschaft in Arbeit und Leben zu tun. Den Bat’as ging es allein um Leistungsoptimierung durch kurze Wege und Gestaltung der Freizeit aller Beschäftigten. Noch heute ist Zlín eine Art Freilichtmuseum der Moderne. Wen die Schuhe bis dorthin nicht tragen, bekommt in der Münchener Ausstellung mit teils detailgetreuen Nachbauten eine Vorstellung der Bat’aschen Utopien. pewe
ARCHITEKTURMUSEUM IN DER PINAKOTHEK DER MODERNE, BARER STR. 40, MÜNCHEN, 19. NOVEMBER 2009 BIS 21. FEBRUAR 2010, DI–SO 10–18 UHR, DO BIS 20 UHR