Vielen Dank für diesen fundierten Artikel über das lateinamerikanische Handelsabkommen ALBA. Ich wünsche ihm viele Leser. Es lässt hoffen, dass sich nun Gewerkschafter bemühen, diese alternative Möglichkeit auch in unserem Gesellschaftssystem bekannter zu machen und gleichzeitig die seitens unserer Massenmedien als "Populismus" dargestellten und so verbreiteten Vorurteile gegenüber den Bemühungen lateinamerikanischer Länder im Interesse seiner Bevölkerung helfen abzubauen.

Josie Michel-Brüning, Jülich

Dort wird tagtäglich bewiesen, dass bei dem nötigen politischen Willen eine soziale, an den Interessen der Mehrheit des Volkes orientierte, gesellschaftliche Entwicklung machbar ist und damit die hiesige TINA-Propaganda ("There Is No Alternative - Es gibt keine Alternative") Lügen straft.

Heinz-W. Hammer, Essen

In der "normalen" Presse habe ich eine solche Zusammenfassung bislang noch nicht gelesen. Ein ermutigender Artikel.

Gunnar Siebecke, Göttingen

Der Artikel zeigt, dass, wenn sie sich zusammenschließen, auch arme Länder trotz Finanzkrise Projekte finanzieren können, welche der arbeitenden Bevölkerung zugute kommen, ohne sich von der Weltbank abhängig zu machen.

Ruth Kiefer, Hardegsen


Brennpunkt "Bittechön, das ist sittenwidrig" ver.di PUBLIK 11_2009

Mit den Worten "Verdienst" und "verdient" wird sprachlich der Eindruck gefestigt, dass der tatsächlich verdiente Lohn berechtigterweise zugestanden und bezahlt wird. Wenn jedoch jemand einen zu geringen Lohn bekommt, von dem der Lebensunterhalt nicht bestritten werden kann, dann kann hier nicht von einem Verdienst die Rede sein. Es gibt, dies zeigt uns die Lebenswirklichkeit in der Arbeitswelt immer wieder, einen wesentlichen Unterschied zwischen dem, was verdient wird und dem, was man bekommt.

Es ist leider so: Viele verdienen viel mehr als sie bekommen und andere bekommen viel mehr als sie verdienen. Verstanden? Weitere Beispiele, wie in der Arbeitswelt mit der Sprache Politik gemacht wird: Wer erinnert sich noch - Mit 312 DM und später 624 DM wurde Kapitalbildung in Arbeitnehmerhand betrieben! Hat der Arzt den Patienten "krank geschrieben" oder hat er eine Arbeitsunfähigkeit festgestellt? Feiert der kranke Arbeitnehmer krank oder ist er arbeitsunfähig? Kann sich der Arbeitnehmer Urlaub nehmen oder wird ihm der Urlaub gewährt? Meine Bitte: Gehen wir mit unserer Sprache in der Arbeitswelt mit voller Sorgfalt um.

Heinz-Peter Benetreu, Heinsberg


ver.di PUBLIK, Ausgabe 11_2009

Was ich gelesen habe, hat mir als Senior - anders als sonst - außerordentlich gut gefallen und es fällt mir diesmal sicher leicht, bei meinen Kolleginnen und Kollegen die gute Information von ver.di für die Senior/innen zu vertreten. Ich nenne stellvertretend den Beitrag auf der ersten Seite und den Seite-3-Brennpunkt.

Nicht so oft finden Ältere ihr Problem auf der ersten Seite erläutert, noch dazu wird deutlich Stellung bezogen.

Man könnte weiter fortfahren, aber mindestens der kurze Beitrag über die Heldin der Arbeit als Positiv-Aspekt und die schon lange notwendige Ausweitung der Leserbriefe zur Darstellung der Mitgliedermeinung sollte nicht unerwähnt bleiben.

Johann Oetken, Oldenburg


Bericht "Am Ende steht das Chaos" ver.di PUBLIK 11_2009

Alles dem Management der Primondo Gruppe in die Schuhe zu schieben, wäre zu oberflächlich. Die Versandhäuser waren in der Nachkriegszeit für viele Kunden der einzige Weg, einen besseren Lebensstandard zu bekommen. Man bestellte im Warenkatalog die gewünschten Artikel und bekam diese mit der Post oder einer Spedition geliefert. Es gab zwei Gewinner bei diesem Deal, den Kunden und das Versandhaus. Der Rückgang des Umsatzes in den Versandhäusern fing etwa 1980 langsam, aber stetig an. Die Gründe waren sehr einfach: Ich war selber im Großhandel tätig, als bei uns Aktionen durchgeführt wurden, um Non-Food-Produkte anzubieten. Damals dachte ich mir, jetzt sind die Versandhäuser nicht mehr konkurrenzfähig. Das hätten aber auch die Marktforscher feststellen müssen. Mit den Jahren wurde das Angebot bei Lebensmittelmärkten/Discountern an Textilien und Elektrogeräten immer mehr aufgestockt. Lebensmittel sind ein Nebenprodukt. Den Aktionären des Arcandor Mutterkonzerns trifft diese Insolvenz weniger hart, aber die Beschäftigten bei Quelle haben sehr wenig Hoffnung, wieder eine neue Arbeitsstelle zu bekommen. Da nutzt auch ein guter Sozialplan wenig. Die Abfindungen werden noch versteuert und der übrige Betrag wird bei einer Arbeitslosigkeit auch angerechnet. Wir hoffen ja alle, dass unsere Wirtschaft sich wieder erholt und Arbeitsplätze wieder angeboten werden. Viel Glück bei der Arbeitssuche!

Ein Bergmann würde sagen: Glückauf, Ihr Frauen und Männer!

Alfred Alisat, Niedererbach


ver.di PUBLIK allgemein

Das klare Profil eines Informationsblattes für Gewerkschaftsmitglieder oder das Erscheinungsbild einer allgemeinen Zeitung ist für mich in den bunt durcheinander gewürfelten Beiträgen aus der Arbeits-und Sozialwelt nicht erkennbar. Das mag daran liegen, stellt aber lediglich eine Vermutung von mir dar, dass eine faktische redaktionelle Unabhängigkeit nicht gegeben, vielleicht auch nicht gewollt ist. Wenn jeder seinen Senf dazugeben kann, dann wird das arme Pferd PUBLIK zu einem lahmen Gaul und zu Tode geritten. Und seiner publizistischen Möglichkeiten und Durchschlagskraft beraubt, trotz einer traumhaften Auflage von über zwei Millionen Exemplaren.

Georg Schneider, Frankfurt/Main


Artikel "Rechtsaußen im Betriebsrat" ver.di PUBLIK 9_2009

Wie sicherlich viele Wahlvorstände und potentielle Kandidaten bei den im Frühjahr 2010 anstehenden Betriebsratswahlen feststellen werden, ist eine Kandidatur nicht ganz so einfach wie beschrieben. Volljährigkeit und eine sechsmonatige Betriebszugehörigkeit allein reichen dafür nicht aus. Vielmehr benötigt jeder (Einzel-)Kandidat, bzw. eine aus mehreren Kandidaten bestehende Vorschlagsliste, auch so genannte Stützunterschriften, um so die Resonanz im Betrieb zu dokumentieren. Das Betriebsverfassungsgesetz (§14 Absatz 4) sieht vor, dass fünf Prozent der wahlberechtigten betriebsangehörigen Arbeitnehmer ihre Stützunterschrift leisten müssen, wobei in Betrieben mit in der Regel 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern zwei "Stützer" ausreichen. Auf jeden Fall reichen immer - unabhängig von der Betriebsgröße, 50 Stützunterschriften.

Fehlt es den rechtsextremen Bewerbern an einer durch die Stützunterschriften belegten Resonanz im Betrieb, liegt kein rechtswirksamer Wahlvorschlag vor - mit der Folge, dass der Wahlvorstand diesen als mit einem (unheilbaren) Mangel behafteten Wahlvorschlag nicht zur Wahl zulassen muss.

Es wäre schön, wenn gerade engagierte Gewerkschafter/innen im Betrieb die Belegschaft über die Folgen ihrer Stützunterschrift im Allgemeinen und rechtsextreme Kandidaten im Besonderen informieren würden, damit derartige Kandidaten diese Hürde nicht nehmen.

Wolf-Dieter Rudolph, Berlin


Mein Arbeitsplatz "Die Einzige", ver.di PUBLIK 11_2009

Ich kann mir nicht verkneifen, der Tiefdruckerin Anja Mewes gedanklich auf die Schulter zu klopfen. Auch ich, damals noch als Gertrud Mewes (nicht verwandt mit Anja), war 1957 der erste und auf Jahre hinaus der einzige weibliche Chemiegraphenlehrling im graphischen Gewerbe in West-Berlin. Ein Novum in der Firma und der Berufsschule, die nur mit Kollegen zu tun hatten. Später, als viele Berufssparten wegfielen, wie auch die Chemigraphie, versuchte ich mich als Setzerin an der Linotype.

Dort musste ich die Erfahrung machen, dass Schriftsetzer die größten Vorurteile gegenüber Frauen hatten.

Erst bei den Korrektoren in der Bundesdruckerei wurde das Leben wieder "kollegialer", in den 80er Jahren tauchten die ersten Kolleginnen im Betrieb auf, und von da ab musste ich mich nicht mehr so ganz allein durchsetzen. Heute, im "Ruhestand", vermisse ich doch manchmal die Auseinandersetzungen; aber wir haben ja Dich, Anja: weiter so! Der Name sei Verpflichtung - ich grüße Dich.

Gerdi Zehmke, geb. Mewes


Wir freuen uns über jeden Leserbrief. Leider können wir nicht alle Briefe, die uns erreichen, veröffentlichen.

Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.

ver.di PUBLIK Leserbriefe, 10112 Berlin, Fax 030/6956-3012, E-Mail: Leserbriefe@verdi.de