der Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, Guido Westerwelle, FDP, hat in die aufgestellten Mikrofone gerufen: "Wer arbeitet, muss mehr haben als derjenige, der nicht arbeitet." Genau genommen müssten demnach Millionen Menschen im Land mehr haben als all jene reich begüterten Erben, die sich in Vollzeit auf ihre Hobbys konzentrieren können. Aber so hat es der Chef der Liberalen natürlich ganz und gar nicht gemeint. Der Tritt geht vielmehr wieder mal nach unten, in Richtung derer, die Hartz IV beziehen müssen. Weil sie keine Arbeit finden, oder weil der Lohn zum Leben nicht reicht. Und dass der Niedriglohn sich hierzulande ausbreitet wie die Algenpest im verseuchten Badesee, das ist ja nun gerade den neoliberalen Chefstrategen vom Schlage Westerwelle zu danken. All jenen eben, die für die grenzenlose Freiheit des Unternehmertums und gegen den gesetzlichen Mindestlohn kämpfen - egal wohin das noch führen wird.

Diese Ausgabe der ver.di PUBLIK kommt anders daher als üblich: Die hinteren Seiten des Blattes sind dieses Mal der Veröffentlichung einer Fülle von Terminen gewidmet. In der Gewerkschaft ver.di stehen nämlich landauf, landab Mitgliederversammlungen und Konferenzen an. Alle ver.di-Mitglieder sind eingeladen, mit darüber zu entscheiden, wie es in den nächsten Jahren weitergehen soll in und mit unserer Gewerkschaft. Und je mehr ver.di-Mitglieder sich daran beteiligen, desto besser für uns alle und für die innergewerkschaftliche Demokratie. Mehr dazu in einem Interview mit Monika Brandl, der ehrenamtlichen Vorsitzenden des ver.di-Gewerkschaftsrats, auf Seite W1.

Die nächste Ausgabe der ver.di PUBLIK erscheint Mitte März, bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit

Maria Kniesburges, Chefredakteurin der ver.di PUBLIK