bedrohte-woerter.de | Weshalb „Bandsalat“ immer seltener zum täglichen Sprachgebrauch zählt, ist nachvollziehbar: Geräte, die mittels Magnetbändern Musik oder Filme aufnehmen und wiedergeben, sie sterben langsam aus und mit ihnen das Problem der zu einem Salat verhedderten Bänder. Ergo findet sich der Bandsalat im Lexikon der bedrohten Wörter. Das mittlerweile zweibändige Werk des Autoren Bodo Mrozek bietet sich als Arche Noah deutscher Sprachgeschöpfe an. Besucher können die so genannte „Rote Liste“erweitern, jährlich gibt es eine Rangliste der am häufigsten genannten Wörter. Zwar ist der Webseite ein schöneres Layout und eine Datenbank zu wünschen, die den Besuchern direkte Teilnahme ermöglicht. Doch schon jetzt wirkt das Online-Lexikon einladend. Denn Wörter wie „Backfisch“, „Hupfdohle“ oder „zechen“ wecken allein durch das Wiederlesen so manch bedrohte Erinnerung. hest


Duden – 150 MP3-Diktate | „Hefte raus, Klassenarbeit!“ Das lässt manch Erwachsenen noch Jahrzehnte nach der Schulzeit zusammenzucken. Speziell für die Klassenstufen 5 bis 10 bietet sich dieses kombinierte CD-ROM-Lernbuch an. Auf der CD-ROM ist jedes Diktat eine nach Thema benannte Datei, was der Nutzung auf MP3-Playern entgegenkommt. Die rund 60 bis maximal 200 Wörter langen Diktate werden „klassisch“ gelesen: langsam und übertrieben deutlich ausgesprochen. Ein dezenter, kurzer Ton dient als akustisches Trennzeichen. Die Lese-Trenner stehen im Begleitbuch als farbige, senkrechte Striche. Alle Diktate sind in Kapitel gruppiert, wie „Getrennt- und Zusammenschreibung“, „Dehnung und Schärfung“ oder „Zeichensetzung“, jeweils mit mehreren Unterkapiteln, etwa für die unterschiedlichen Kommaregeln. Das gut strukturierte Buch liefert zu den jeweiligen Rechtschreib-Themen kurze Erklärungen sowie nützliche Diktatetipps, etwa zur Fehleranalyse oder fürs effiziente Nachschlagen. Ein ordentliches Paket zum Selbstlernen, von dem im übrigen auch Erwachsene profitieren dürften – zumal auf der CD niemand „Hefte raus!“ skandiert. hest


www.postcrossing.com | Es hört sich an wie eine Marketing-Idee aller Postunternehmen. Wildfremde Menschen schicken sich Postkarten, zeigen ihre Stadt, geben einen kurzen Einblick in den Alltag. Wer sich auf der englischsprachigen Seite anmeldet, kann bis zu fünf Adressen anfordern, an die man jeweils eine Postkarte schreibt. Registriert der Empfänger die Karte mittels eines Codes, wird die eigene Adresse frei gegeben und irgendwo auf der Welt greift jemand zur Karte, damit der eigene Postkasten ein paar Tage später klappert. Es ist erstaunlich zuverlässig; die Beteiligten eint das Interesse, etwas über fremde Länder und Lebensstile zu erfahren. Mittlerweile sollen sich mehr als 160 000 Menschen aus 207 Ländern beteiligen, die sich knapp 3,8 Millionen Postkarten geschickt haben. Gegründet wurde Postcrossing vor knapp fünf Jahren nicht von der Post, sondern von einem portugiesischen Studenten. hla