Abgestellt: Wenn ́s Geld nur noch langt, um in der Sonne zu sitzen

"Die Rente muss zum Leben reichen": Unter diesem Motto mobilisiert ver.di noch bis Ende April mit Aktionstagen gegen Altersarmut. Diese Aktionen in rund 40 Orten des Landesbezirks Niedersachsen-Bremen - beispielsweise am 8. April in Bremen oder am 10. April in Cuxhaven - gehen einher mit dem europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Braun gebrannte, Golf spielende Rentner/innen - das Hochglanzbild vom wohlhabenden Ruheständler. "Die Wirklichkeit sieht für wachsende Bevölkerungsgruppen allerdings ganz anders aus. Altersarmut droht, nachdem die gesetzliche Rente als Lebensgrundlage durch die so genannten Renten-Reformen dramatisch entwertet worden ist", sagt ver.di-Fachsekretär Klaus Müller-Wrasmann. Den gut 20 Millionen Rentnern droht überdies jetzt abermals eine Nullrunde bei den Bezügen. Deshalb warnt ver.di gemeinsam mit den Sozialverbänden die Bundesregierung vor weiteren Belastungen der Ruheständler. "Durch Arbeitslosigkeit und Niedriglöhne werden Menschen in die Altersarmut gedrückt", so Müller-Wrasmann. Zusatzbeiträge und die drohende Einführung einer Kopfpauschale in der gesetzlichen Krankenversicherung überforderten viele Rentner finanziell. "Das Versorgungsniveau im Alter ist existenziell gesunken, der Lebensstandard nicht mehr gesichert. Immer mehr Menschen sind auf Sozialhilfe im Alter angewiesen", kritisiert Müller-Wrasmann die jahrelange Entwicklung. Die Rente mit 67 sei nichts anderes als ein Rentenkürzungsprogramm. Der Weg in die Privatisierung der Alterssicherung entpuppe sich als falsch und schädlich.

Höhere Renten müssen sein

Gemeinsam mit den Sozialverbänden habe ver.di deshalb als Alternative das Konzept der Erwerbstätigen-Versicherung vorgeschlagen, in die alle Erwerbstätigen einbezogen werden müssten. So könnten auch Arbeitslose und Geringverdienende besser für das Alter abgesichert werden. Darüber hinaus fordert ver.di die Rücknahme aller Renten-Kürzungen und jährlich garantierte Erhöhungen der gesetzlichen Rente. In der Grundsicherung soll es Freibeträge für Ältere geben. ver.di will einen gesetzlichen Mindestlohn, eine Rente nach Mindesteinkommen und eine bessere Absicherung nach Arbeitslosengeld II.

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