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Transient Spaces – The Tourist Syndrome | Ein Syndrom ist in der Medizin ein Krankheitsbild. Viele Frauen kennen sich bestens mit dem prämenstruellen Syndrom aus. In den Tagen vor den Tagen ist Weltuntergangsstimmung und auch ungewöhnliche Schmerzen sind nicht selten. Aber was ist ein Touristensyndrom? Mehr als 20 internationale Künstler/innen haben sich zwei Jahre lang in einem interdisziplinären Projekt in Italien, Litauen, Rumänien und Deutschland mit der neuzeitlichen Mobilität der Menschen beschäftigt und sind dabei auf die engen Zusammenhänge von Tourismus und Migration gestoßen, auf die neuen Formen flexiblen Lebens und ständigen Unterwegsseins. Ohne Verlustschmerzen ist zum Beispiel ein Arbeitsplatz in Italien für Rumänen nicht zu bekommen. Per Touristenvisum ausgewandert, lassen sie ihre Kinder oftmals bei den Großeltern oder auf der Straße zurück für ein Leben in der Illegalität. Die Arbeiten der versammelten Künstler beschäftigen sich mit diesen kranken Erscheinungen unserer Mobilität, mit einer Welt, in der nicht jeder willkommen ist wie der reine Tourist. pewe

NEUE GESELLSCHAFT FÜR BILDENDE KUNST, 10999 BERLIN, ORANIENSTR. 25, BIS 10. OKTOBER, TGL. 12–19 UHR DO–SA BIS 20 UHR


Feuerländer | Mit der Verlegung der ersten Eisenbahnschienen war die Industrialisierung der so genannten Neuen Welt nicht mehr aufzuhalten. Die Eisen- und Stahlindustrie und der Bergbau haben zunächst Europa und Nordamerika und inzwischen nahezu die ganze Welt verändert. Die anfänglich uneingeschränkte Begeisterung der Menschen für rauchende Dampfloks und Feuer speiende Hochöfen ist längst hinter einer massiven Kritik an der Großindustrie zurückgetreten, hinter Umweltbelastungen und -zerstörungen, die Fabriken mit ihrer Produktion verursachen. Die Ausstellung des Industriemuseums des Landschaftsverbands Rheinland in Oberhausen zeigt an rund 200 Werken aus Europa und Amerika ebendiese Entwicklung auf, belegt mit lebensgroßen Gemälden aus der Zeit um 1800 die Faszination für den Fortschritt und mit Arbeiten aus der Gegenwart vor allem aus Amerika den Abgesang auf die unzeitgemäße Schwerindustrie. Die Helden der Arbeit – es gibt sie nicht einmal mehr in den Bildern aus Osteuropa. pewe

LVR-INDUSTRIEMUSEUM, OBERHAUSEN, HANSASTR.20 UND ESSENER STR. 80, BIS 28. NOVEMBER, DI–FR 10–17 UHR, SA/SO 11–18 UHR