Ausgabe 08/2010-09
Verteilungsgier im Schlaraffenland
Dass die da unten den Hals aber auch nicht voll kriegen können! Kaum soll es mit der krisengeschüttelten Wirtschaft ein wenig wieder aufwärts gehen, schon rufen maßlose Gewerkschafter: Wir wollen auch was abhaben! Unerhört, meint Martin Kannegiesser, der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, und bescheinigt den arbeitenden Menschen die pure „Verteilungsgier“. Jawohl, Verteilungsgier. Welch niedriger Instinkt! Irgendwie scheint in diesem Land eben alles durcheinander zu gehen. Da war doch mal was mit der Jagd nach Rendite, mit Millionen-Boni und fantastischen Managergehältern – trotz nachhaltigen Versagens. Sei ́s drum. Das nennt man da oben dann vermutlich nicht schnöde Gier, sondern gerechten Risikoausgleich. Obwohl es doch die da unten sind, die letztlich für die Risikogeschäfte blechen müssen. Und nicht nur das: Rente abzocken erst mit 70, fordert der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft namens Hüther. Denn: „Wir leben doch nicht im Schlaraffenland!“ Stimmt. Nicht alle. -knies-