Die Wohlhabenden sollten mehr Verantwortung übernehmen. Deutschland wird seine Staatsverschuldung nicht mehr in den Griff bekommen.

Es führt kein Weg vorbei, dass sich ganz besonders die Wohlhabenden und Reichen mehr beteiligen. Ganz einfach deshalb, weil sie die einzigen sind, die das noch können. Dazu gehören die Erhöhung des Spitzensteuersatzes, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer etc.. Ganz besonders sollte man Projekte wie "Stuttgart 21" unterlassen.

Rainer Prosik, Hattenhofen


Leben "Aufmerksam den Kohl betrachten", ver.di PUBLIK 8/9_2010

Anbei möchte ich Euch auf meinen Artikel "Anleitung zur Mittellosigkeit" hinweisen, der auch auf meiner Homepage www.hartz5.org steht.

Uwe Lammers

Ich finde den Artikel sehr gut und notwendig, entlarvt er doch endlich einmal den wahren Zweck dieser vermeintlichen Ratgeber.

Thomas Friedl


Leserbrief "Ausbeuterjargon" und "Plötzlich wieder aktuell", ver.di PUBLIK 8/9_2010

Begrüsst habe ich, dass in einem Leserbrief davor gewarnt wurde, bei ver.di einen Ausbeuterjagon zu verwenden. Ich denke, dass das in ver.di publik auch immer gut geklappt hat. In diesem Sinne habe ich mir überlegt, ob ich auf den Leserbrief des evangelischen Diakons zu "Plötzlich wieder aktuell" überhaupt reagieren soll. Darin strotzt es nur so von Ausbeuterjargon wie "Betonköpfigkeit" oder "Diktatur DDR". Ferner unterstellt der Schreiber den beiden Musikern, deren Biografie er vielleicht gar nicht kennt, sie hätten "in der Bundesrepublik die Freiheit und den Wohlstand der Demokratie genossen". Ich finde, solche Äußerungen zeugen eher von Blauäugigkeit oder Naivität (um nicht zu sagen von kleinbürgerlicher Beschränktheit). Auch fehlt in dieser Zuschrift jeder Hinweis auf Ausbeutung in kirchlichen Einrichtungen.

Anton Höllbacher, Berlin

Günter Johannsen bezieht sich darauf, dass Hannes Wader von einem "neuen Sozialismus" singt und bezeichnet das als "stumpfe Betonköpfigkeit". Dabei ist es doch, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, ein brennendes Thema, wie ein neuer Sozialismus erreicht werden kann. Welche Lehren müssen daraus gezogen werden, dass mit der DDR nicht ein "realer Sozialismus" untergegangen ist, sondern ein bürokratisches Herrschaftssystem, das sich längst von wesentlichen sozialistischen Prinzipien verabschiedet hatte. Von einer Diktatur der Arbeiterklasse konnte keine Rede sein. Jetzt erleben wir immer deutlicher, dass die von Herr Johannsen gerühmte Demokratie in der Bundesrepublik, sprich der Staat, als Dienstleister der Monopole bezeichnet werden muss, wenn man sich die Atompolitik, S 21 oder auch die Gesundheits- und Sozialpolitik anschaut. In einer lebendigen, weltanschaulich offenen ver.di sollten unterschiedliche Vorstellungen über die gesellschaftliche Zukunft ihren Platz haben.

Bernhard Schmidt, Albstadt

Diakon Günter Johannsen findet, dass sich Wecker und Wader zurückhalten sollten, wenn sie von einem "neuen Sozialismus" singen. Sollen sie lieber von der "neuen Marktwirtschaft" singen, die bereits Millionen in dieser Wohlstandsdemokratie mit Armut und Ausgrenzung bedroht? Gerade Vertreter der Kirchen sind es oftmals, die mit diesen Entwicklungen eines Kapitalismus konfrontiert sind und das beklagen. Seit Jahrzehnten singen die beiden gegen Krieg und Rüstung. Ihre Lieder vergangener Jahre könnten kaum aktueller sein, sind wieder bittere Realität in Deutschland. Krieg und Rüstung, bitte nicht vergessen, erwachsen wieder mehr und mehr in einem Deutschland kapitalistischer Prägung. Wenn man das alles realistisch beurteilt und es nicht bei einer demagogischen Gegenüberstellung Diktatur und Freiheit belässt, dann muss man zu der Erkenntnis kommen, dass es einen "neuen Sozialismus" dringendst braucht. Den alten Sozialismus mag man beschreiben wie man will, ich habe 40 Jahre dort nicht unzufrieden gelebt, es würde die ganze Seite nicht ausreichen, um die unsozialen und bedrückenden Erscheinungen zu beschreiben, die mir hier und heute begegnen, und die ich in der Dikatur nie erfahren musste.

Roland Winkler, per E-Mail


Leserbrief von Detlef Neufeld, ver.di PUBLIK 8/9_2010

Der Zuschrift von Herrn Neufeld und seinem Slogan "Unsere Regierung ist unsozial und korrupt" kann man nur zustimmen. Allerdings sollte nicht Herr Schmidt, sondern ver.di sich an die Spitze einer Bewegung setzen, die bis in den Generalstreik mündet. Und VdK, Linke und andere mit ins Boot nehmen. Diese Sprache wird dann vielleicht verstanden.

Karl-Heinz Brethauer, Spangenberg


Reisen "In die Wildnis", ver.di PUBLIK 8/9_2010

Hyvää päivää – Guten Tag!

Wir haben auf eigene Faust Urlaub in Finnland und Lappland gemacht und können vieles unterstreichen, was hier geschrieben wird. Es waren wunderbare Wochen. Aber eines ist nicht korrekt: Die Bewohner von Lappland heißen SAMEN und nicht LAPPEN.

Reinhold und Ursula Burghoff

(Das Siedlungsgebiet der Urbevölkerung der Samen geht weit über die Provinz Lappland hinaus, wird der Einfachheit halber aber mit Lappland gleichgesetzt. In Finnland leben nur noch rund 9000 Samen, vermutlich ein Grund dafür, dass sich mittlerweile ihre Bezeichnung als Lappen, finn. Lappi, durchgesetzt hat. Die Red.)


Thema "Stuttgart 21" in ver.di PUBLIK

Ungläubig habe ich zur Kenntnis genommen, dass euch in der neuesten Ausgabe von ver.di Publik das Thema S 21 keine Zeile wert war. In Anbetracht des internationalen Interesses, das die Protestbewegung hervorgerufen hat und in Anbetracht der aufgerührten Stimmung in der Stadt und inzwischen im ganzen Land habe ich dafür nicht das geringste Verständnis. Ihr verhaltet euch ja noch ignoranter als die Stuttgarter Zeitung! Ich bin eine langjährige Gewerkschafterin und sprachlos über dieses Gebaren. Bitte klärt mich über die Gründe eures Schweigens zu diesem Thema auf.

Liane Krusche, per E-Mail

Liebe Kollegin Krusche, vielleicht hast Du unseren ganzseitigen Bericht zum Thema Stuttgart 21 ganz einfach übersehen. Schon in der Sommerausgabe von Juni/Juli dieses Jahres haben wir die Protestbewegung, die Stimmung in der Stadt und im Land zu diesem Thema zur Kenntnis genommen, haben recherchiert und mit Betroffenen vor Ort gesprochen, unter ihnen übrigens eine Menge ver.dianer. Dieser Bericht ist in der Ausgabe 6/7_2010 zu finden, unter der Überschrift "Das können wir uns sparen". (Die Red.)


Danke ver.di !

Hier wird deutlich, wie wichtig unabhängige Betriebsrats- und Personalratsarbeit, auch MAVen, in unserem Deutschland heute sind. Ein Lob gebührt der Gewerkschaft ver.di, die sich offen zu dem Kollegen Hajo Ehnes bekennt. Als Mitarbeiter und Betriebsrat bis Ende September in der Siemens AG, dem größten privaten Arbeitgeber in Deutschland, inzwischen wieder mal in eine GmbH mit nicht sicherer Zukunft ausgegliedert, sind mir diese Vorgänge leider nicht fremd. Interessenvertreter in den Betrieben sind die letzte Bastion, die in unserem Land erfolgreich Arbeitnehmerinteressen vertreten können. Die Politik, na ja. Die SPD, verantwortlich für Hartz IV, und die Linke, noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, helfen im Moment leider keinem Arbeitnehmer in Not. Die Union, eh noch nie richtig. Die FDP hilft Arbeitnehmern nicht. Deshalb: Danke ver.di! Als IG-Metall-Mitglied aus Überzeugung würde ich mir wünschen, meine Gewerkschaft würde auch öfter so handeln. Die Menschen brauchen starke Betriebsräte etc., die sich auf das Wesentliche konzentrieren können: Ihren Wählern zu helfen und sich nicht in internen Machtkämfen aufreiben zu müssen.

Dieter Domabil, Erlangen


Thema "Karstadt - Die unendliche Geschichte", ver.di PUBLIK 8/9_2010

Wir freuen uns, dass den Karstadt-Kolleg/innen unser Los aus der Karstadtfiliale im Einkaufszentrum Elbe erspart bleibt - die Schließung. Wir erleben es jetzt live, was es bedeutet, sich neue Arbeit zu suchen. Löhne, die nicht zum Leben reichen, werden angeboten, wenn überhaupt. Das Gefühl, vergessen zu sein. Was bleibt, sind die schönen Worte auch vom ver.di-Sekretär, die sich in Rauch aufgelöst haben. Wir trinken auf unsere Firma leider nur mit Selter. Wir müssen unser Geld zusammenhalten.

Dirk Güssmann, Hamburg


Arbeiten bei Norma

Ich arbeite seit Jahren bei Norma: Leistungsdruck, Personalmangel, 14-Stunden-Schichten an der Tagesordnung, von denen nur zehn Stunden geschrieben werden dürfen.

Schreibe ich meine gearbeiteten Stunden auf, werden sie vom Bereichsleiter überschrieben.

Bezahlt wurden die Überstunden bis heute nicht.

Nach einem Bandscheibenvorfall war ich zur Reha, in dieser Zeit wurde meine Filiale, die ich bis dahin leitete, mit einer neuen Leitung besetzt. Ich soll nun trotz eines ärztlichen Attests, dass es medizinisch nicht vertretbar ist, lange zu sitzen und eine lange Anfahrt zur Arbeitsstelle zu haben, täglich eine Anfahrt von ca. 50 km einfacher Fahrt zur Arbeitsstelle zurücklegen und dann auch noch an der Kasse sitzen. Eine ärztliche Bescheinigung hat demnach keine Gültigkeit. Da nun meine bisherige Arbeitsleistung nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung steht, wird auch noch negativ über mich geredet, um die Versetzung zu rechtfertigen. Wenn man sich für die Firma krank geschuftet hat, wird man dafür auch noch diskriminiert und schikaniert.

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