Nahmen den Preis entgegen: Corinna Hersel, Robert Herrlich (Mitte)

Für beispielhafte Ideen und Projekte gewerkschaftlicher Arbeit der Bezirke hat ver.di bundesweit einen Qualitätspreis ausgelobt. Sechs Themenkomplexe waren vorgegeben: Mitglieder- und Beitragsentwicklung, Betriebspolitik, Einzelmitgliederbetreuung und Rechtsberatung, Bildungsarbeit, fachbereichsübergreifende Ortsvereinsarbeit und gesellschaftspolitische Arbeit und soziale Bündnisse.

63 Bezirke hatten sich beworben. Am 23.März erfolgte die Preisverleihung in Osnabrück - an den Bezirk Mittel-/Nordthüringen für seine gesellschaftspolitische Arbeit und für soziale Bündnisse. Corinna Hersel, Bezirksgeschäftsführerin, und der Vorsitzende des Bezirksvorstandes Robert Herrlich nahmen für ihre Mitstreiter/innen die Auszeichnung entgegen.

"Städte der Vielfalt und Toleranz - gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit" und "Sozial ist MehrWert - Gerechtigkeit und Solidarität für ein gerechtes Thüringen", mit diesen beiden Themen hatte sich der Thüringer Bezirk beworben. Und er überzeugte damit die Jury. Die hob vor allem das Zusammenwirken mit den vielen Bündnispartnern in der Region hervor.

Hand in Hand gegen Rechts

Die Arbeit und die Konzepte des Bezirkes sind auf die Schaffung von breiten Bündnissen angelegt. Gerade bei ihrem Kampf gegen Rechts gehen die vielen ehrenamtlichen Mitstreiter/innen im Bezirk mit Initiativen, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Einzelpersonen Hand in Hand. So auch im "Antifaschistischen Ratschlag" - dort arbeiten in der Vorbereitung, Finanzierung und Durchführung die ver.di-Kolleg/innen aus Erfurt und Umgebung mit und sind seit Jahren zuverlässige Partner des Ratschlages. Das gilt auch für die Arbeitsgruppe gegen Rechtsextremismus des Bürgertisches Demokratie Erfurt. Sie entstand im Frühjahr 2007, als die NPD Aufmärsche ankündigte, die auch am Gewerkschaftshaus in Erfurt vorbeiführen sollten. Die ver.di-Mitglieder haben sich einen guten Ruf in den Bündnissen gegen Rechts erarbeitet, heute sind sie bei vielen Aktionen Hauptaktionäre. Besonders stolz sind die Bündnismitglieder auf die Unterzeichnung der Erklärung der Erfurter Arbeitgeber "Erfurt, eine Stadt der Vielfalt und Toleranz - gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit".

Bei der Gegenwehr gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung entstand in Erfurt ein Sozialbündnis. Auch das war preiswürdig und wurde mit dem Qualitätspreis ausgezeichnet. In diesem Bündnis finden sich Menschen aus Sozialverbänden, dem DGB und aus den Einzelgewerkschaften, die Aktionswochen veranstalten gegen prekäre Beschäftigung, die das Thema Kindergrundsicherung diskutieren oder ein Mindestlohnfestival organisieren. Mit Aktionen wie einem öffentlichen Tribunal der vom Sozialabbau Betroffenen und vielen Möglichkeiten zum Mitmachen - Stammtischen, Arbeitskreisen für Betriebsräte und Ortsvorstände - hat sich der Bezirk Mittel-/Nordthüringen zu einem anerkannten, verlässlichen, aktiven und lebendigen Teil des gesellschaftlichen Lebens in Thüringen entwickelt.

Einen herzlichen Glückwunsch den Aktiven aus diesem Bezirk, Respekt und Anerkennung. Btr.

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