Ausgabe 08/2011-09
Pressestimmen
Gewerkschaften unverzichtbar
DIE WELT 29. AUGUST 2011
Herr Bsirske, nach der Bankenkrise stecken wir in der Staatsschulden- und Euro-Krise. Das Vertrauen in Finanzmärkte und Marktwirtschaft ist erschüttert. Sie haben es schon immer gewusst, oder?
Frank Bsirske | Es gibt Umfragen, in denen 76 Prozent der Bürger sagen, Gewerkschaften sind wichtige und unverzichtbare Institutionen. Das zeigt, dass die Krise auch in den Köpfen zu Veränderungen geführt hat. Noch vor ein paar Jahren war "Gewerkschafter" ja fast ein Schimpfwort. Unsere Warnungen vor sozialer Spaltung und den Risiken der Deregulierung der Finanzmärkte, der Privatisierung und einer Umverteilung des Reichtums von unten nach oben haben dazu geführt, dass unser Ansehen deutlich gestiegen ist.
Frank Bsirske ist ver.di-Vorsitzender
ver.di ist in sich stabil
SÜDWEST PRESSE 29. AUGUST 2011
Es gibt Stimmen, nur Frank Bsirske halte ver.di zusammen. Sie treten jetzt [...] wieder für vier Jahre an. Aber was kommt nach Bsirske?
Frank Bsirske | Träfe die Diagnose zu, wäre das alles andere als ein Kompliment. Nach zehn Jahren sollte der Vorsitzende einer Gewerkschaft dazu beigetragen haben, dass sie nicht mit ihm steht und fällt. So war es aber auch nie. Natürlich sorgen Führungskräfte für Bindung und Identität. Aber ver.di ist in sich stabil und hat ihre Handlungsfähigkeit in vielen Auseinandersetzungen unabhängig von meiner Person bewiesen.
Frei nach Pippi Langstrumpf
JUNGE WELT 31. AUGUST 2011
Die Reihenfolge sagt viel: Erst das politische Statement des Auftraggebers, dann die Vorstellung der eher wenig belastbaren Daten. Am Dienstag stellte Hubertus Pellengahr in Berlin ein Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) unter dem Titel "Der Niedriglohnsektor in Deutschland" [...] vor. Pellengahr ist Geschäftsführer des mächtigen Unternehmer-Thinktanks "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM), der die Untersuchung in Auftrag gegeben hat. Entsprechend fiel das Ergebnis aus, das Pellengahr zufolge vor allem eins belegt: Niedriglöhne seien in Deutschland "Einstiegslöhne" für eine später besser bezahlte Beschäftigung. [...] Ver.di-Chef Frank Bsirske konstatierte: "Die arbeitgebernahen Institute verfahren nach dem Pippi-Langstrumpf-Motto: ,Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.'"