Bauer-Verlag schlägt zurück

POLEN | Bauer hat die Belegschaft seiner polnischen Druckerei über Maßnahmen informiert, mit denen die Gewerkschaft aus dem Betrieb vertrieben werden soll. Erst im Oktober hatte die polnische Gewerkschaft Solidarność eine Betriebsgruppe in der Druckerei BDN in Nowogrodziec, die zum deutschen Konzern Bauer Media Group gehört, gegründet. Der Gegenschlag aus Deutschland ist prompt erfolgt: Betriebsleiter Paweł Kącki hat der Belegschaft mitgeteilt, dass das Unternehmen keine Jahresprämie zahlt, solange es im Betrieb eine Gewerkschaft gibt. Ein Helfer in der Weiterverarbeitung bekommt in der Druckerei umgerechnet rund 450 Euro monatlich, ein Facharbeiter 100 bis 200 Euro mehr. Entsprechend hoch ist jetzt der wirtschaftliche Druck auf die Beschäftigten. Die Betriebsgruppe war nach dem Protest von rund 250 Solidarność-Mitgliedern gegründet worden. Hintergrund war die fristlose Entlassung von drei Beschäftigten, die sich mit Solidarność-Vertretern getroffen hatten.


Petition für bedrohte Journalisten und Blogger

ÄGYPTEN | Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat mit Sorge auf die neue Welle der Gewalt gegen Journalist/innen und Blogger/innen in Ägypten reagiert. Seit dem 19. November hat ROG von mehr als 30 Übergriffen und Verhaftungen erfahren. Besonders die sexuellen Übergriffe gegen Journalistinnen verurteilt ROG. Die Organisation fordert die sofortige Freilassung der ägyptisch-amerikanischen Dokumentarfilmerin Jehane Noujaim und ihres Kameramanns Magdi Aschur, die am 23. November in der Nähe des Tahrir-Platzes verhaftet wurden. ROG fordert zudem, "die Verfolgung von Internetdissidenten zu beenden" und die Blogger Maikel Nabil Sanad und Alaa Abdel Fattah freizulassen. Die Petition dazu kann unterzeichnet werden unter:

www.reporter-ohne-grenzen.de


Hamburger Beratungsstelle MigrAr setzt sich durch

BULGARIEN/DEUTSCHLAND | Die Beratungsstelle "Migration und Arbeit" hat die Lohnzahlung für drei bulgarische Bauarbeiter durchgesetzt. Die Männer waren legal nach Hamburg gekommen und hatten als Subunternehmer bei der Firma Bauwerkbau GmbH angefangen, die ihrerseits Subunternehmer der Abrissfirma Wilko Wagner ist. Zugesagt wurden den Bulgaren nur sieben Euro Stundenlohn, doch selbst dieses Geld blieb aus. Mit Hilfe der DGB-Beratungsstelle und ver.di wurde die Firma Wagner zum Einlenken gezwungen. Die Arbeiter bekamen den zurückgehaltenen Lohn von 21.500 Euro ausgezahlt.