ver.di für Erhalt der Arbeitsplätze bei T-Mobile

USA | ver.di hat die Ankündigung von T-Mobile USA kritisiert, sieben der 24 Callcenter zu schließen und damit mehr als 3000 Arbeitsplätze zu streichen oder zu verlagern. Kahlschlagpolitik mit der Schließung von Betriebsteilen und der Entlassung von tausenden Beschäftigten hätten noch nie zu Erfolg und dauerhaften Lösungen geführt, sagte Lothar Schröder vom ver.di-Bundesvorstand. Ein mögliches Angebot an einen Teil der Beschäftigten, in einem anderen Callcenter zu arbeiten, bezeichnete Schröder als Mogelpackung. Er forderte die Konzernspitze der Deutschen Telekom in Deutschland und das Management in den USA auf, mit der Gewerkschaft CWA über die Lage und tragfähige Perspektiven zu sprechen, die die Interessen von Unternehmen und Beschäftigten berücksichtigen.


Commerzbank-Tochter wird abgewickelt

Brüssel | Am 29. März hat die EU-Kommission der Abwicklung der Commerzbank-Tochter Eurohypo zugestimmt. Wie viele Mitarbeiter/innen entlassen werden, ist bislang noch unklar, die Commerzbank hat aber erklärt, dass es Entlassungen geben werde. Laut Informationen der taz schätzen Finanzexperten die Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze auf 300. Die EU hatte die Commerzbank im Jahr 2009 aufgefordert, die Eurohypo innerhalb von fünf Jahren zu verkaufen. Jetzt wird sie zu einer Bad Bank umgewandelt.


Extrem lange Arbeitszeiten bei iPhone-Herstellung

China | Die erste vom Apple-Konzern bei der industrienahen Arbeitsrechtsorganisation Fair Labor Association (FLA) in Auftrag gegebene Untersuchung in drei Fabriken des Elektronikkonzerns Foxconn hat ergeben, dass die Beschäftigten dort im Durchschnitt 56 Stunden pro Woche am Band arbeiten. In Spitzenzeiten kommt es sogar zu einer Wochenarbeitszeit von 61 Stunden. 43 Prozent der Befragten haben schon Arbeitsunfälle erlebt; 14 Prozent geben an, dass sie Überstunden nicht voll bezahlt bekommen. Die Befragung wurde im Februar und März 2012 mit 178 000 Beschäftigten durchgeführt und Ende März in den USA veröffentlicht. Apple war im Januar in die FLA eingetreten, nachdem das Unternehmen nach einer Suizidserie im Jahre 2011 und einem tödlichen Unfall in diesem Jahr wegen der Arbeitsbedingungen in China scharf kritisiert worden war.


Arbeitsplätze gerettet

Frankreich | Den 90 Arbeiterinnen und drei Arbeitern der traditionsreichen Dessous-Fabrik Lejaby in der Auvergne ist es gelungen, ihre Arbeitsplätze zu erhalten. Die Verlagerung der Produktion ins billigere Tunesien konnten sie zwar nicht verhindern, wohl aber die Schließung des Werks. Künftig stellen sie nicht mehr Bademoden und Unterwäsche, sondern Lederwaren her. Nachdem im Herbst die Schließung des Betriebs angekündigt worden war, haben die Beschäftigten im Winter - unterstützt von der Gewerkschaft CGT - gegen die Stilllegung des Betriebs gekämpft, die Fabrik besetzt und die Öffentlichkeit alarmiert. Jetzt werden sie neun Monate lang umgeschult - und feiern ihren Sieg.


Daimler soll sich in Alabama für Menschenrechte einsetzen

USA | Gewerkschaften und Bürgerrechtsorganisationen aus den USA fordern die Daimler AG dazu auf, sich mit ihnen gegen ein einwandererfeindliches Gesetz im US-Staat Alabama einzusetzen. Das Gesetz trat 2011 in Kraft. Es erlaubt Identitätskontrollen auf Verdacht und kriminalisiert Dienstleistungen für "Illegale", etwa die Vergabe von Sozialleistungen, die Beschäftigung oder Vermietung von Wohnungen. Es gilt als das restriktivste Einwanderergesetz der USA. Gewerkschaften und Organisationen bitten drei internationale Autohersteller um Unterstützung, die in Alabama Automobile herstellen.