Ausgabe 03/2012
Multimedia
Von Henry Steinhau |https://www.skoobe.de | Skoobe bietet den Verleih digitaler Bücher für Mobilgeräte an: E-Books sind für eine begrenzte Zeit und auf bis zu drei Geräten nutzbar. Das Ganze für pauschale zehn Euro monatlich. Das klingt zunächst gut. Zumal man gekaufte E-Books nicht weiterreichen kann – das verhindern Kopierschutz und inkompatible Dateiformate. Dennoch ist die Bücher-Leihe bei den öffentlichen Bibliotheken in den besten Händen – längst auch die Online-Leihe elektronischer Werke. Und das für eine Gesamtjahresgebühr von 10 bis 20 Euro, die Bücher, DVDs, CDs und Zeitschriften abdeckt. Doch Bibliotheken leiden unter knappen Budgets, die auch Investitionen in Computertechnik, E-Book-Käufe und Anwendungen erschweren. In diese Lücke scheint Skoobe, eine gemeinsame Unternehmung der Medienkonzerne Bertelsmann und Holtzbrinck, stoßen zu wollen. Ob das aber mit rund 10 Euro pro Monat allein für E-Book-Ausleihe gelingt? Zumal Skoobe die Leihe eng begrenzt, auf anfangs fünf Titel gleichzeitig, später auf zwei Titel pro Monat. Da ist man in der Bücherei besser aufgehoben. Henry Steinhau
http://zugmonitor.sueddeutsche.de | Der „Zugmonitor“ bietet eine Übersicht über die Verspätungen bei der Deutschen Bahn. Sowohl grafisch, mit einer deutschlandweiten Streckenkarte, auf der die einzelnen Züge als Pfeile dargestellt sind – oder aber als Verspätungs-Kreise: Die Farben Gelb, Orange und Rot signalisieren, ob der Zug 5 bis 9, 10 bis 30 oder über 30 Minuten verspätet ist. Mehr noch: Per Suchfunktion lassen sich die Zugbewegungen auf eine Stadt oder einen Bahnhof begrenzt anzeigen, ja, sogar auf einzelne Züge genau, sofern man die Zugnummer kennt. Und mit der Zeitleiste lässt es sich sogar in die sauber dokumentierte Vergangenheit der Zugfahrten reisen. Wie die Staumeldungen für Autobahnen und Straßenverkehr machen es die farbigen Kreise des Zugmonitors möglich, grobe oder auch feine Reiseplanungen gegebenenfalls neu zu justieren – wie praktisch. Umgekehrt lässt das integrierte Archiv der Bahnverspätungen eine beliebte Strategie von Zuspätkommern wackeln. Die Ausrede „Mein Zug hatte Verspätung“ ist nun leider nachprüfbar – tja, man kann eben nicht alles haben. Henry Steinhau