Manfred Maurenbrecher: no go | Was Randy Newman für New York, das ist Manfred Maurenbrecher für Berlin: Ein musikalisches Urgestein, das vom Klavier aus keifend die Welt erklärt. Dass der 62-Jährige seine feinen Beobachtungen, harschen Urteile und amüsanten Geschichten auch über elektrische Gitarren ausbreiten kann, das beweist er mit diesem Album. Das Klavier ist natürlich nicht ganz verschwunden, und selten waren Maurenbrechers Songs so abwechslungsreich arrangiert. Trotzdem lebt Maurenbrechers Musik nun vor allem von Text und Stimme. Diesmal singt er von den finanziellen Sorgen der Kreativen, beschreibt einen Zwischenstopp mit dem Zug in Naumburg, friert unter einem Mond aus Papier und kreist immer wieder um den Tod. Der, konstatiert er in einer Dylan-Coverversion, „ist nicht der Schluss“. Vor allem, lieber Manfred, ist es noch nicht so weit: Randy Newman ist doch schon sechs Jahre älter. Thomas Winkler

CD, Reptiphon/Broken Silence